Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 225

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
klärt sich seine Wirkung? Wie sind die Schießwaffen im Laufe der Zeit verbessert worden? Welche Veränderungen im Kriegswesen bewirkte die neue Waffe? Ii. 1. Die Erfindung. Die Erfindung des Pulvers geschah nicht plötzlich durch einen einzigen Gedanken eines einzelnen Menschen, sondern entstand sehr allmählich aus zahllosen Beobachtungen und Erfahrungen vieler Menschen. Die Chinesen und Inder benutzten schon vor Christi Geburt ein Gemisch brennbarer Stoffe zu Feuerwerken; die Griechen verteidigten schon seit 670 ihre Hauptstadt Konstantinopel mehrmals durch griechisches Feuer siegreich gegen die Muhamedaner. (Dies Feuer war ein Gemisch von Erdöl, Salpeter, wohl auch von Kohle und Schwefel, welches durch Wurfmaschinen geschleudert wurde und auch auf dem Wasser sortbrannte.) Die Bergleute auf dem Harz sprengten schon um 1200 das Gestein mit einer ähnlichen Zündmaffe. Nach der gewöhnlichen Erzählung soll der Mönch Bertholt) Schwarz in Freiburg i. B. um 1330 unser jetziges Schießpulver erfunden haben. Doch ist der Bericht von der zufälligen Mischung von Salpeter, Kohle und Schwefel in einem Mörser und von der Explosion dieser Masse eine Sage. Vielleicht hat Schwarz die Herstellung des körnigen Pulvers erfunden, wodurch das Pulver allerdings erst zum Treibmittel von Geschossen brauchbar wurde. Die erste Pulverfabrik wird im Jahre 1340 in Augsburg erwähnt. 2. Zusammensetzung und Wirkung des Schießpulvers. Das Schießpulver besteht aus Salpeter, Kohle und Schwefel, die im Verhältnis von 6:1:1 gemischt sind. Diese Mischung ist schon vor B. Schwarz bekannt gewesen, aber nur in Form des Staubes (daher der Name Pulver von pulvis — Staub). Doch dieser Staub entzündet sich zu langsam, weil seine einzelnen Teilchen zu nahe an einander liegen, erst bei dem körnigen Pulver kann sich die Flamme durch die zahllosen kleinen Zwischenräume rasch verbreiten und so die plötzliche Entzündung der ganzen Masse bewirken. Und das ist sehr wichtig; denn nur durch diese schnelle Entzündung erhält das Pulver die große treibende Kraft. Das im Kanonenrohr verbrennende Pulver verwandelt sich nämlich sofort in Gas, dies Gas braucht aber einen etwa 3000 mal größeren Raum als das Pulver, und so drückt es mit furchtbarer Gewalt nach allen Seiten und schleudert die Kugel, die den geringsten Widerstand bietet, mit großer Geschwindigkeit aus dem Rohr hinaus. 3. Die Anwendung des Schießpulvers im Krieg. Es war natürlich, daß man das neue Treibmittel zuerst zu grobem Geschütz (Kanonen) verwandte. Und die Geschützfabriken der Reichsstädte Augsburg, Frankfurt und Nürnberg suchten das neue Kriegswerkzeug immer mehr zu verbessern. Die ersten Geschütze waren weiter Staude u. Göpfert, Präparationen. Bd Iv. 15
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer