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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 233

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 233 — den Ernestinern gegründet, Hauptsitz des Luthertums); Feindschaft zwischen den kalvinischen und lutherischen Ländern, besonders zwischen Kurpfalz und Kursachsen. Aufraffen des Katholizismus. Feststellung der katholischen Lehre und Verfassung auf dem Konzil von Trient. Gründung des Jesuitenordens durch Ignatius von Loyola (Hauptzweck: Rückführung der Ketzer zur katholischen Kirche; Mittel: Unbedingter Gehorsam aller Glieder gegen den Ordensgeneral, Besetzung der katholischen Universitäten, Errichtung von Schulen für die höheren Stände, Beichtväter der katholischen Fürsten, Einprägung des Ketzerhasses und der Bekehrungspflicht: Behauptung: Der Augsburger Religionsfriede gilt nicht mehr, seitdem das Konzil die Ketzer verdammt hat, wenigstens nicht für die Kalvinisten). 93erbringen des Katholizismus. Absetzung, Besiegung und Vertreibung des zur kalvinischen Kirche übergetretenen Erzbischofs von Köln durch bayrische und spanische Truppen, gewaltsame Unterdrückung der evangelischen Unterthanen durch den neuen Erzbischof; Vertreibung der Protestanten aus den Bistümern Würzburg und Salzburg, Herstellung der katholischen Kirche in allen Bistümern. Entscheidend ist, daß gegen Ende des Jahrhunderts zwei junge, von den Jesuiten erzogene und für die katholische Kirche begeisterte Fürsten aus den wichtigsten Thronen zur Regierung kommen: Maximilian I. in Bayern und Ferdinand in Steiermark, Kärnten und Krain (später auch in den übrigen österreichischen Ländern, seit 1619 als Kaiser Ferdinand Ii.). Der letztere rottet in wenigen Jahren in seinem Land den überwiegenden Protestantismus mit Gewalt völlig aus: Vertreibung der evangelischen Geistlichen und Lehrer, Zerstörung oder Besitzergreifung der evangelischen Kirchen, Verbrennung der Bibeln, gewaltsame Nötigung zum Besuch der Messe, Auswanderung der wohlhabenden Protestanten, nach seinem Ausspruch: „Besser eine Wüste als ein Land voll Ketzer". Maximilian erreichte in seinem fast völlig katholischen Bayern dasselbe Ziel mit milderen Mitteln. Aber er nimmt die vorn Kaiser wegen Störung einer katholischen Prozession in die Reichsacht erklärte evangelische Reichsstadt Donauwörth mit Waffengewalt ein, behält sie und führt den katholischen Gottesdienst wieder ein. Spannung in Deutschland. Infolge dieser Gewaltthat verbinden sich eine Anzahl meist süddeutscher und kalvinischer Fürsten unter der Führung des Kurfürsten von der Pfalz zum Schutze ihres Glaubens zur „Union". (Die mächtigsten evangelischen Staaten: Kursachsen und Brandenburg schließen sich aber aus übergroßer Friedensliebe davon aus; doch tritt bald darauf der Kurfürst von Brandenburg zum kalvinischen Glauben über, ohne indes seinen lutherischen Unterthanen diesen Übertritt zuzumuten. Erstes Beispiel wahrer Duldsamkeit eines deutschen Landesherren!) Im Gegensatz zur Union schließt Maximilian vonbayern mit vier Bischöfen die katholische „Liga". .. Spannung in Österreich. Der Versuch des Kaisers Matthias in Österreich, Mähren, Böhmen und Ungarn die evangelische Kirche,
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