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1. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 235

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 235 — Zweites Stück. Der böhmische Krieg, 1618—1620. 1. Veranlassung. Der Abt von Braunau schließt eine auf seinem Gebiete gebaute evangelische Kirche, und der Erzbischof von Prag läßt eine zu Klostergrab gebaute Kirche niederreißen. Entrüstung der protestantischen Stände wegen dieser Verletzung des Majestätsbriefes, Beschwerde an den Kaiser Matthias. Ungnädige Antwort des Kaisers, von den kaiserlichen Statthaltern veranlaßt und den in Prag versammelten Ständen mitgeteilt. Zug der Erzürnten zum Schlöffe, Wortwechsel mit den beiden verhaßtesten Statthaltern Martinitz und Slawata, Hinauswerfen der beiden zum Fenster; merkwürdiger Weise unverletzt trotz der Höhe von 29 Ellen. — Allgemeine Empörung des böhmischen Adels, Einsetzung einer vorläufigen Regierung von 30 Direktoren, Anwerben von Soldaten, glücklicher Feldzug bis vor die Thore von Wien, doch Ferdinand giebt nicht nach. Tod des Kaisers Matthias (1619). Ferdi-dand Nachfolger desselben in den österreichischen Erblanden, in demselben Jahre zu Frankfurt einstimmig zum deutschen Kaiser gewählt. Die Böhmen erklären an demselben Tage Ferdinand als den „Erbfeind des evangelischen Glaubens" und den „Sklaven der Spanier und der Jesuiten" für abgesetzt und wählen den jungen Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zum König von Böhmen. Dieser nimmt trotz mancher Warnung, angereizt von seiner ehrgeizigen Gemahlin Elisabeth (einer englischen Prinzessin) den gefährlichen Königsthron an und wird in Prag gekrönt. Nun muß das Schwert entscheiden. 2. Verlauf des Krieges. Dem neuen König fehlt es an Bundesgenossen, sein Schwiegervater zögert, die Union will nur sein Erbland schützen, die lutherischen Fürsten halten zurück, weil sie dem Kalvinismus das schöne Land nicht gönnen, nur die Niederlande schicken Geld. Der Kaiser dagegen erhält vom Papste Geld, von Spanien Geld und Soldaten und vor allem die Hilfe Maximilians und seiner Liga gegen die Verpfändung eines habsburgischen Landes und das Versprechen der Kurpfalz nebst Kurwürde. Ja sogar der Kurfürst von Sachsen schließt aus Eifersucht und um seines Vorteils willen (Überlassung der erworbenen geistlichen Stifte in Sachfen und Aussicht auf den Erwerb der Lausitz) ein Bündnis mit dem Kaiser und besetzt mit einem Heere die mit den Böhmen verbündeten kaiserlichen Länder Lausitz und Schlesien im Namen des Kaisers. Die ligistischen Truppen unter Maximilian und dem General Tilly vereinigen sich mit den kaiserlichen und ziehen auf Prag zu; schlechte Rüstung des leichtfertigen Königs. Sch lacht auf dem weißen Berge bei Prag 1620, nach einstündigem Kampfe feige Flucht der Böhmen nach Prag, Flucht des Königs aus Prag statt Ver-
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