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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 11

1898 -
— 11 — Der Kurfürst folgte hier auch dem Beispiele seiner Gemahlin (Musterwirtschaft), er wird freilich kein Handwerker geworden sein. — Er legte Fabriken an, um ein gutes Beispiel zu geben. Eisenwerke, Blechhämmer, Glashütten rc. Aber dazu gehört mel Geld, und das hatten nicht alle Unternehmer. — Der Kurfürst schoß auch Geld vor. ^ Wenn nun aber die von Handwerkern und Fabriken verfertigten Waren nicht gekauft wurden! (Überlegung, ausländische Waren waren vielleicht billiger, ja vielleicht besser.) — Gewerbeschutz. Es kann erwähnt werden, wie die Einfuhr ausländischen Tabaks zu Gunsten des inländischen in der Mark verboten wurde; nur ausnahmsweise sollte sie zugelassen werden, wenn das inländische Gewächs nicht die erforderliche „Gelindigkeit und Annehmlichkeit" hätte. War das aber richtig, daß der Staat die Industrie schützte? Da wurden Doch die andern geschädigt, die vom Ausland vielleicht billiger und besser kaufen konnten! — Sollte eine Industrie emporblühen, so ging das nicht ohne Gewerbeschutz, da die auswärtige Konkurrenz zu stark war, und eine blühende Industrie kam wieder dem ganzen Staate zugut (das Geld bleibt im Land, die Arbeiter haben lohnenden Verdienst). Verkehrtheit der Manchestertheorie, die nur dem wirtschaftlich Starken zugute kommt. Da könnte ja aber jeder Handwerker oder Kaufmann, dessen Geschäft nicht geht, die Hülfe des Fürsten, des Staates anrufen? — Das geht natürlich nicht, jeder muß sich selber helfen, aber der Staat muß forgen, daß auch der wirtschaftlich Schwache bestehen kann. Zusammenfassung. Überschrift: Industrie, Handwerk, Fabriken. Nun half es natürlich den Handwerkern und Fabrikbesitzern nichts, wenn ihre Erzeugnisse in den Warenhäusern liegen blieben. Woran wird der Kurfürst ebenfalls gedacht haben? — (Überlegung!) Herstellung von Wegen, um den Handel zu erleichtern: Straßen, die bald fo berühmt wurden, daß Fuhrleute einen Umweg nicht scheuten, um sie zu benutzen; der Friedrich-Wilhelms (Mülroser)-Kanal, der das brandenburgische Odergebiet direkt mit der Nordsee verband, der den schlesischen Handel von Stettin ad, durch Brandenburg nach der Elbe (Breslau-Hamburg) leitete (in Berlin wurde umgeladen), was die Schweden in Stettin bald an der geringeren Zolleinnahme merkten. Die Freude des Kurfürsten und der Berliner, als die ersten Breslauer Warenschiffe in Berlin ankamen, denen auch bald Hamburger Schiffe folgten! Die Verkehrswege dienten also dem eignen Handel und dem Durchgangshandel (Chausseegeld, Kanalgeld, was die Fuhrleute und Kaufleute im Lande sitzen ließen, Speditionshandel). Überschrift: Verkehrswege: Straßen, Friedrich-Wilhelms-Kanal. Der Kurfürst dachte sogar über die durch das Meer gesetzten Grenzen hinaus. — Er gründete eine Flotte (Kriegs- und Handelsschiffe), eine afrikanische Handeiskompagnie, erwarb einige Kolonien an der Guineaküste,
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