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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 6

1907 - Leipzig : Wunderlich
Zunächst erinnern uns die zahlreichen wendischen Ortsnamen daran, daß sie viele Ortschaften in den Niederungen und Flußtälern Sachsens gegründet haben. An manchen Orten hat sich auch noch die wendische Anlage erhalten. Die rein deutschen Dörfer sind ganz anders angelegt als die sorbischen. In den echt deutschen Dörfern liegen die Häuser und Bauerngüter einzeln und sind von ihren Gärten umgeben und vom Nachbar getrennt; bei den wendischen Dörfern aber steht Haus an Hans, Bauerngut an Bauerngut unmittelbar an der Straße. Daher find die deutschen Dörfer lang, die wendischen hingegen meist klein und zusammengedrängt. Art die früheren Wenden erinnern auch noch die wendischen Fluß- und Familiennamen. Sie gaben z. B. der Zschopau (die Tosende), der Chemnitz (der Steinbach), der Würschnitz und Zwönitz, der Weißeritz, der Neiße und andern die Namen. Von den alten wendischen Familiennamen haben sich gleichfalls noch viele erhalten, wie z. B. Tertscheck, Könneritz, Planitz, Karlowitz, Pötzsch, Nitzsche usw. Ebenso erinnern noch viele Fund-gegenstände an sie; so hat man wendische Werkzeuge, Waffen, Schmuckgegenstände, die Reste von sorbischen Altären an vielen Orten unsers Vaterlandes gefunden. Die heutigen Wenden in der Wendei haben sogar noch die wendische Sprache, Sitte und Tracht nebst vielen Gewohnheiten und Gebräuchen erhalten. Sie lehren am deutlichsten, daß ihre Vorfahren einst ganz Sachsen besaßen. Aber sie legen uns auch die Frage nahe: Wie ist es gekommen, daß die Wenden heute nicht mehr ganz Sachsen innehaben? Gründung der Mark Meißen. A. Darbietung. Wie die Wenden ihre Macht und ihr Land verloren. 1. Wie Heinrich I. die Sorben besiegte. Damals herrschte über die Deutschen ein tapferer König. Er hieß Heinrich I. Sein Stammland war das Herzogtum Sachsen; dies lag zwischen Rhein und Elbe und zwischen Harz und Nordsee. Dieser mutige König begann mit den Sorben einen Krieg. Schon oft waren die Sorben in die deutschen Grenzländer eingefallen und hatten daselbst die Häuser niedergebrannt, die Männer erschlagen, die Frauen und Kinder gefangen genommen und als Sklaven weggeführt, sowie alles Hab und Gut geraubt. Freilich hatten die Deutschen gewöhnlich Gleiches mit Gleichem vergolten und hatten dann mit ihrem
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