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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 7

1907 - Leipzig : Wunderlich
Heere die wendischen Grenzgebiete verwüstet oder verheert; aber dennoch hörten diese sorbischen Raubzüge nicht auf. Da nahm sich Heinrich I. vor, ihnen für immer ein Ende zu machen. Er hatte sich gerade damals ein neues Heer geschaffen und eingeübt. Insbesondere wollte er sehen, was seine neue Reiterei leisten könne. So brach er im Jahre 928 nach Christi Geburt mit seinem wohlgerüsteten Heere auf und zog nach dem Sorbenlande. Die Wenden erkannten die große Gefahr, welche ihnen drohte. Sie riefen alle ihre wehrfähigen Männer zu den Waffen und kämpften heldenmütig. Trotzdem wurden sie geschlagen und mußten zurückweichen. Viele von ihnen suchten Zuflucht in ihrer Festung oder Burg Gaua bei Lommatzsch. Da erschien Heinrich I. mit seinem Heere vor Gana und belagerte es. Die Sorben verteidigten die verschanzte Burg tapfer. Zwanzig Tage lang schlugen sie alle Angriffe der Deutschen zurück. Da machte Heinrich noch einen Hauptsturmaugriff. Die Sorben wurden zurückgetrieben; die Deutschen drangen über die Wälle und Mauern in die Festung ein und erschlugen alle, die sich ihnen mit dem Schwerte entgegenstellten. So fanden fast alle Wendenkrieger den Tod. Nur wenige konnten sich durch Flucht retten. Die Kinder und Frauen wurden gefangen nach Thüringen geführt. Die siegreichen Deutschen plünderten die eroberte Festung aus, steckten sie dann in Brand und zerstörten sie von Grund aus. So verschwand die Festung ganz und gar vom Erdboden. So besiegte Heinrich die Sorben und vernichtete ihre Macht. An der Stelle von Gana erhob sich später das Dors Jahna am Jahnabach, der bei Riesa in die Elbe mündet. So erinnert uns dieser Name noch an sie und an die ehemalige Macht der Wenden in Sachsen. 2. Wie Heinrich I. die Burg Meißen gründete. Heinrich I. wollte nicht bloß die Wenden besiegen, nein, er wollte sie völlig unterwerfen und sie sich untertan machen, damit sie nie wieder gegen ihn sich erheben könnten. Darum zog er nach der Eroberung der Festung Gana nicht mit seinem Heere wieder nach Sachsen zurück, sondern drang mit ihm bis an die Elbe vor. Hier sand er einen Berg, welcher mit alten Bäumen bewachsen war. An dem Fuße dieses Berges rauschte ein Flüßchen namens Meisa*) vorüber. Auf oder an diesem Berge wollte er eine starke Burg errichten lassen. Sogleich hieben die deutschen Krieger die Bäume nieder und rodeten die Sträucher und Stöcke aus. Hierauf erbauten sie eine feste Burg mit hohen und starken Mauern. Heinrich nannte sie Meißen, d. h. Grenzburg. Vor dieser Burg sollten die Feinde einen Abscheu, d. H. Furcht und Grausen empfinden, das Land aber follte dadurch einen gewiffen, sicheren Schutz haben. *) Meisa und Meißen sind sprachlich nicht verwandt.
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