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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 8

1907 - Leipzig : Wunderlich
3. Wie die Mark Meißen errichtet ward. Darnach zog Heinrich I. mit einem Teile seiner Soldaten nach Hause. Ein Leil seiner Reiter aber blieb in dem eroberten Sorbenlande zurück. Die unterworfenen Wenden blieben zwar in ihren Wohnsitzen, aber sie verloren den größten Teil ihres Grundbesitzes und büßten ihre Freiheit ein, sie wurden zu leibeigenen Knechten und Mägden der Deutschen. Das ganze Ackerland nahm der deutsche König in Besitz. Da er es jedoch nicht selbst bewirtschaften konnte, so verteilte er es unter seine Krieger. Diese bekamen keinen Lohn oder Sold; dafür erhielt jeder von ihnen ein Stück Land angewiesen als Lehen. Er bebaute es natürlich nicht selbst, sondern ließ es von den unterjochten Sorben bestellen. Die meisten Krieger waren Reiter oder Ritter. Darum wurden ihre großen Güter zu Rittergütern, welche sie durch starke Mauern vor Einfüllen und Plünderungen schützten. In der Burg Meißen stand eine große Zahl Reiter und Krieger. Ein Gras führte sie an. Er sollte mit seiner Schar die unterworfenen Wenden im Zaume halten und jeden Aufruhr mit Gewalt unterdrücken. Die Wenden konnten aber ihre frühere Freiheit und Macht nicht gleich vergessen. Oft erhoben sie sich wider ihre Herren und erschlugen die Deutschen, wenn sie diese in geringer Anzahl fanden. Da das eroberte Sorbenland an der Grenze lag, hieß es eine Mark oder ein Grenzland. Man nannte diese Mark nach der Burg Meißen Mark Meißen. Die Burg Meißen war die Hauptburg; der Meißner Graf hatte den Oberbefehl darüber und hieß deshalb der Markgraf von Meißen. Daher nannte man das Land auch eilte Markgrafschaft. Der Markgraf wurde vom Könige erwählt und mußte diesem gehorchen. Im Namen und im Aufträge des Königs verwaltete er die Mark. Er bekam ebenfalls kein Geld, sondern er wohnte umsonst auf der Burg zu Meißen und erhielt eine große Anzahl von Rittergütern zu seinem Lebensunterhalte. So wurde die Mark Meißen gegründet. 4. Wie die heidnischen Wenden zu Christen und zu Deutschen wurden. Die unterworfenen Sorben wohnten meistens für sich zusammen. Da aber durch den Krieg viele getötet worden waren, ließen Heinrich und feine Nachfolger viele Deutsche nach der Mark Meißen kommen. Die eingewanderten deutschen Ansiedler gründeten in der Regel neue Ortschaften. Die Namen dieser endigten zumeist auf bach, berg, bürg, tal, kirch, brunn, dorf, seld, Hain, Walde, grün oder reut, wie z. B. Reichenbach, Waldenburg, Frankenberg, Markneukirchen, Schwarzenberg, Großenhain, Ehrenfriedersdorf usw. Die eingewanderten Sachsen legten z. B. Sachsenburg an der Zschopau an, außerdem Sachsendors
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