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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 12

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 12 — getrieben hätten. Die Mark Meißen war damals noch klein, sie reichte von Chemnitz bis Pulsnitz, von Lommatzsch bis Stolpen. Heinrichs Vetter Konrad von Wettin erhielt die Mark Meißen vom Kaiser Lothar als erbergenes Besitztum. So ist Konrad von Wettin der erste erbliche Markgraf von Meißen. Im Jahre 1123 wurde er Markgraf von Meißen; im Jahre 1127 verlieh ihm der Kaiser die erbliche Markgrafenwürde. Seitdem hat die Mark Meißen erbliche Markgrafen, seitdem herrschen auch die Wettiner über unser Vaterland. Konrad von Wettin ist somit der ehrwürdige Stammvater unsers erlauchten Fürstenhauses. 2. Wie Konrad sein Land vergrößerte. Konrad von Wettin hat sein Stammland, die Mark Meißen, bedeutend vergrößert. Hierbei war ihm das Glück hold. Konrad stand dem Kaiser immer treu zur Seite. Dafür suchte ihn dieser reichlich zu belohnen. So gab ihm der Kaiser die Grafschaft Rochlitz, welche bis dahin nicht zur Mark Meißen gehört hatte, als erbliches Hans-eigentum für immer, so daß es ihm nicht wieder genommen werden konnte. Konrad erbte auch die große Niederlausitz. Nun reichte sein Land vom Harz bis zum waldreichen Erzgebirge, dem dunkeln Miriqnidi-walde. So gehörte er zu den mächtigsten und angesehensten Fürsten in Deutschland. Man nannte ihn daher Konrad den Großen. 3. Wie Konrad der Grosze ins Kloster ging. Konrad der Große mußte viele Kriege führen. Fast nie konnte er das Schwert in der Scheide ruhen lassen. Am Ende seines Lebens war ihm das rauhe und rohe Kriegsleben zuwider. Er beschloß deshalb, diesem zu entsagen und in einem Kloster ein stilles und frommes Leben zu führen. Schon früher hatte er dem Kloster auf dem Petersberge bei Halle*) viele reiche Geschenke vermacht. Darin hatte er auch ein Erbbegräbnis für sich und die Seinen errichtet. Seine Gemahlin schlummerte schon in der Familiengruft daselbst. Im Jahre 1156 berief Konrad die Fürsten, Bischöfe und andere geistliche und weltliche Herren seines Landes nach dem Peterskloster bei Halle. Es herrschte feierliche Stille unter den versammelten Großen. Da erhob sich Konrad und erklärte, daß er die Krone niederlegen wolle. Hierauf teilte er feine Länder unter feine fünf Söhne. Der älteste Sohn, Ctto, erhielt die Mark Meißen. Dann legte er vor dem Altare des heiligen Petrus feine fürstlichen Gewänder ab und ließ sich mit der Mönchskutte bekleiden. Hierbei sprach er die Worte der Heiligen *) Sein Bruder Dedo hatte es gestiftet. Als der einst nach dem heiligen Lande Palästina zog, brachte er aus Jerusalem ein Stückchen Holz vom Kreuze Jesu mit und schenkte es dem Kloster. Seitdem besuchten viele Leute dieses Kloster und wollten das Kreuzstückchen sehen.
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