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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 15

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 15 — ihm. An vielen Orten fand man auch noch Silberstufen, so z. B. tu und bei Annaberg, Altenberg, Marienberg, Schneeberg. Hier blühten auch bald Bergstädte auf. Das erzreiche Gebirge nannte man hinfort nur noch Erzgebirge. So kam es, daß der Name Miriquidi vergessen ward. Das Erzgebirge, das früher fast gänzlich unbewohnt war, wurde rasch zum bewohntesten, bedeutendsten und bevölkertsten Gebirge Deutschlands. 4. Wie Otto der Reiche den Bergsegen anwandte. Der Markgras Otto ließ sich von dem gefundenen Silber einen Teil als Abgabe entrichten. Daher sammelte er bald einen großen Silberschatz an. Da nun in jener Zeit das Silber in Sachsen und Deutschland noch sehr selten war, so galt Otto von der Zeit an als der Reiche. Man nannte ihn deswegen nur Otto den Reichen. Otto der Reiche versuchte mit dem Schatze, der ihm so reichlich zufloß, die Wohlfahrt seines Landes zu heben. Vor allem befestigte er Frei-6erg. In jener rauhen Zeit kam es häufig vor, daß Orte ausgeraubt und geplündert wurden. Reiche Städte bedurften darum erst recht des Schutzes, den eine starke Mauer und feste Tore gewährten. Freiberg ward mit einer hohen und dicken Ringmauer umgeben, so daß nun der Bürger ruhig und sicher wohnen und ohne Sorgen seiner Hantierung nachgehen konnte. Seit der Zeit wuchs Freiberg von Jahr zu Jahr, und es gehörte deswegen bald zu den berühmtesten und größten Städten Deutschlands. Wie für Freiberg, so sorgte Otto der Reiche auch für Leipzig. Da, wo sich die Pleiße und die Part he mit der Elster vereinigen, stand ein altes Fischerdorf der Sorbenwenden namens Lipsk, d. H. Lindenort. Die Urbewohner Leipzigs suchten hinter den Flüssen und den Flußarmen Schutz und trieben vorwiegend Fischfang in den Flüssen und Jagd in den nahen großen Waldungen, während ihre Herden in den fruchtbaren Flußmarschen weideten. Die entwässerten höher gelegenen Stellen benutzten sie zum Anbau von Getreide, während sie mit ihren Kähnen die Flüsse aus- und abwärts fuhren, um Handel zu treiben. Hier ward schon früh eine feste Burg errichtet, welche den Deutschen einen sicheren Schutz vor den feindlichen Sorben bot. Nach und nach siedelten sich hier immer mehr Deutsche an. So vergrößerte sich Leipzig, und es ward eine Stadt. Konrad der Große bewog auch fremde Handelsleute, sich hier niederzulassen. Nun besaß es wohl einen Marktplatz, um den sich die' Deutschen angesiedelt hatten; auch gab es wohl eine hölzerne Kirche; aber der Ort war noch offen und den Feinden schutzlos preisgegeben. In Leipzig hielt sich nun Otto der Reiche gern auf. Darum ließ er es mit festen Mauern und tiefen Laufgräben umgeben und setzte es so in den Stand, sich gegen anrückende Feinde zu wehren
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