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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 17

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Vater und Sohn. Otto ward besiegt und gefangen genommen. Auf der Burg Döben bei Grimma ward nun Otto der Reiche in strengem Gewahrsam gehalten. Als dies der Kaiser Rotbart erfuhr, befahl er dem Sohne Albrecht, seinen Vater wieder frei zu lassen. Albrecht gehorchte dem Kaiser und entließ seinen Vater ans der Gefangenschaft; doch nagte der Kummer über dies Geschick wie ein Wurm an dem Herzen Ottos. Kurze Zeit darnach starb er im Jahre 1190. In der Fürstengruft des Klosters zu Altzella wurde er bestattet. Hier schlummert er als erster Wettiner. B. Besprechung. 1. Was hat Otto der Reiche für Sachsen gewirkt? Konrad der Große verschaffte den Wettinern die Mark Meißen als erbliches Besitztum und vergrößerte sie. Otto der Reiche dagegen hob den Wohlstand seines Landes, wie noch kein Fürst es zuvor getan hatte. Unter ihm wurden die Silbergruben zu Freiberg entdeckt. Dies war für Meißen von der größten Wichtigkeit. Dadurch wurde aus dem schwarzen Gebirgswalde Miriqnidi das silberreiche Erzgebirge. Daher wurden viele neue Städte und Dörfer angelegt. Dadurch wurde das Erzgebirge bald ein bevölkerter Landesteil der Mark Meißen. Durch deu Bergsegen hob sich der Wohlstand Meißens sehr. Bald gehörte es zu den berühmtesten Ländern Deutschlands, wie uns das Gedicht „Der reichste Fürst" zeigt. Darin rühmt sich der Markgraf von Meißen: „Herrlich, sprach der Fürst von Sachsen, ist mein Land und seine Macht; Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht!" Otto beschützte die Städte, indem er sie mit Ringmauern umgeben ließ. Er legte den Grund zu Leipzigs blühendem Handel, indem er die Oster- und Michaelismesse daselbst stiftete. 2. Die Frömmigkeit im Mittelalter. Gleich seinem Vater stiftete auch Otto ein Kloster und beschenkte es reichlich. Damals unterstützten fromme Fürsten und Adlige gern und reichlich die Klöster; wer ein gutes Werk tun wollte, der schenkte dem Kloster oder der Kirche Land oder etwas anderes. So bewies auch Otto seine Frömmigkeit. Dadurch glaubte man, sich die Seligkeit zu verdienen und das Wohlgefallen Gottes zu erwerben. Die Klöster waren damals sehr wichtig für das Land. Die Mönche rodeten viele Wälder ans und bebauten das Land. Sie trieben fleißig Ackerbau und Gartenbau. Sie haben darin mancherlei Verbesserungen eingeführt. Die Mönche schrieben auch auf, was geschah. Sie unterhielten auch Schulen. Dies war deshalb so wichtig, weil es damals keine andern Schulen gab als Kloster- und Kirchenschulen. So haben die Mönche die Bildung Franke, Sächsische Geschichte. 2. Stuft. 2
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