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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 22

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 22 — Friedrich der Streitbare vom Kaiser Sigismund. Somit wurden die Wettiner im Jahre 1423 deutsche Kurfürsten und sie beherrschten drei Länder, nämlich die Markgrafschaft Meißen, die Landgrafschaft Thüringen und das Herzogtum Sachsen. Man nannte seit dieser Zeit die Wettiner meistens nur Kurfürsten von Sachsen; deswegen trat der Name Mark Meißen mehr und mehr zurück und der Name Sachsen ward auf alle drei Länder der Wettiner übertragen. Kaiser Sigismund erwartete nun aber, daß Friedrich der Streitbare gegen die Hussiten kämpfe, da er selbst gegen sie nichts ausrichten konnte. Er übertrug dem neuen Kurfürsten den Oberbefehl über die Heere, die die Huffiten besiegen und zum Gehorsam gegen ihren Kaiser und König zurückführen sollten. 3. Die schreckliche Schlacht bei Außig (1426). Die Hussiten besaßen tapfere Anführer, sie hießen Ziska und Prokop; sie besiegten die Heere des Kaisers in mehreren Schlachten. Da drang Friedrich der Streitbare mit seinen: Heere in Böhmen ein und besetzte Außig an der Elbe. Dann reiste er nach Nürnberg, um die andern Fürsten zum Kriege gegen die Hussiten aufzufordern. Da erschien Prokop mit seinen wilden Scharen, um die Sachsen aus Böhmen zu vertreiben. Sofort eilten Boten von Außig nach Sachsen und baten um schleunige Hilfe. Da der Kurfürst abwesend war, rief die Kurfürstin die Sachsen zu den Waffen und führte selbst das Heer, das 15 000 Manu stark war, nach Außig. Dort hatte Prokop eine lange Wagenburg aufgestellt und erwartete ruhig die Sachsen. Die sächsischen Anführer konnten den Angriff nicht erwarten und befahlen, sofort einen Sturm auf die Wagenburg der Huffiten zu machen. Heulend stürzten die Hussiten den Sachsen entgegen, welche von dem langen Marsche in der Juniglut ermüdet waren. Ein mörderischer Kampf entbrannte. Die Sachsen unterlagen und mußten fliehen; aber der größte Teil der siegessrendig ausgezogenen sächsischen Streiter-siel unter den Streichen der mordgierigen Tschechen. 3000 Sachsen bedeckten das Schlachtfeld. Es gab fast keine Adelsfamilie in Sachsen, die nicht einen Toten beklagte. Ein Adelsgeschlecht verlor an einem Tage 21 Mitglieder. Friedrich der Streitbare härmte sich so sehr über diese Niederlage, daß er schon im Jahre 1428 starb. Er ward im Dom zu Meißen bestattet. 4. Die schreckliche Rache der Hussiten. Nach dem Tode dieses tapfern Kurfürsten drangen die wilden Scharen der Hussiten sogar in Sachsen ein. Wie Heuschrecken fielen sie über die Gegend von Pirna her und verwandelten sie in kurzer Zeit in eine wüste Einöde. Darnach zogen sie längs der Elbe hin und zerstörten alle Dörfer und Vorstädte, durch welche sie kamen, wie
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