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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 52

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 52 — Sie zeichneten sich wohl durch Mut und Unerschrockenheit aus und hielten am längsten stand. Ja, als am Abend die Österreicher flohen, da erhielt Kronprinz Albert den Befehl, mit seinen Sachsen den Rückzug zu decken. Diese schwierige Aufgabe erfüllte auch Albert glänzend. Er hielt die vorwärtsstürmenden Preußen so lange zurück, bis sich der Hauptteil der Österreicher gerettet hatte. Wäre Albert gleich mit den Österreichern mutlos geflohen, so wären diese völlig vernichtet worden. Wenn also Kronprinz Albert seine Scharen auch nicht zu Sieg führen konnte, so ging er doch ruhmvoll und geehrt aus dem Kampfe hervor, und die Preußen, feine Gegner, achteten ihn sogar sehr hoch. Während die Österreicher gegen 200 Kanonen verloren, ließen die tapferen Sachsen nur eine gänzlich zerstörte im Stiche. 4. Kronprinz mbcxt als rnhmgekrönler Feldherr im deutschfranzösischen Kriege. Nach dem Frieden mit Preußen wurde Sachsens Heer neu eingerichtet und genau nach Preußens Vorschrift eingeübt Es bildete hinfort ein eigenes Armeekorps und bekam den Kronprinzen Albert zum obersten Befehlshaber oder zum kommandierenden Generale. Im Jahre 1870 brach ein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland aus. In diesem erwarb sich Kronprinz Albert den höchsten Ruhm und die größten Auszeichnungen, in ihm bewährten sich auch die sächsischen Truppen glänzend. Viele Schlachten wurden geschlagen, und auch die Sachsen fochten an mehreren ruhmvoll mit unter dem Oberbefehle ihres Kronprinzen. Am ersten Male kamen sie bei Metz ins Feuer. Bei St. Privat tobte schon lange der blutige Kamps, als die Sachsen erschienen und eingriffen. Unter der Anführung Alberts erstürmten sie das Dorf St. Privat und entschieden so den Sieg. König Wilhelm von Preußen, nachmals deutscher Kaiser, ehrte den Kronprinzen, indem er ihm den Oberbefehl über die neue Maasarmee erteilte. General Moltke, der beste Feldherr Wilhelms, sagte: „Es gibt im deutschen Heere wohl viele gute Generäle, aber nur einen Feldherrn wie den Kronprinzen von Sachsen." In den folgenden Kämpfen bewies auch Albert sein Feldherrngeschick. Bei Beaumont trieben die Sachsen die Franzosen zurück und warfen sie auf Sedan zu. Hier kam es nun zu einer großen Schlacht. Napoleon, der Kaiser von Frankreich, wurde besiegt und am 2. September 1870 mit feinem ganzen Heere gefangen genommen. Zum Andenken an dieses wichtige Ereignis feiern wir noch heute das Sedanfest. Hierauf zogen die Deutschen vor Paris und belagerten diese große Festung über vier Monate lang. Viele Kämpfe gab es vor Paris, denn die Franzosen machten von Zeit zu Zeit große Aus- fälle und schossen überhaupt fast immer mit ihren Festungskanonen
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