Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 66

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 66 — er die wasserentblößte Oberstadt an. Da rief der Markgraf (Hermann, Eckarts Sohn) die Frauen zu Hilfe. Wütend schleuderten sie schwere Steine den Polen auf die Köpfe und löschten den Brand mit Met, da es an Wasser gebrach. Zum Glück schwoll die Elbe sehr an und nötigte die polnischen Horden zum Rückzüge. Doch noch einmal kehrten sie wieder und suchten die Mark Meißen heim; dann endigte 1018 zu Bautzen ein Friede die Polenkriege. Boleslaw nahm feine Eroberungen wie früher zu Sehen. Aber nach Heinrichs Ii. Tode (1024) entbrannten die Polenkriege von neuem. Boleslaw hatte sich 1025 kurz vor seinem Ende zum König von Polen erklärt und damit auch die deutsche Lehnshoheit abgeschüttelt. Sein Sohn Miesko nahm gleichfalls die Königswürde an und fiel 1028 und 1029 in die deutschen Marken ein, um furchtbar zu Haufen. Dedis Sohn, Dietrich von Wettin, trieb die Feinde aus dem Lande. Dann rückte Konrad Ii. gegen Polen vor. 1032 mußte der Pole Frieden machen und die Laufitzen samt 9000 Gefangenen wieder herausgeben. Selbst Polen ward geteilt Miesko ward wieder Lehnsherzog des deutschen Kaisers. Seitdem traten ruhigere Zeiten für Meißen ein, und die polnischen und tschechischen Raubzüge nahmen ein Ende. Der neue Meißner Markgraf erhielt zugleich die Oberlausitz und erwarb sich auch die Niederlausitz. So stand man 1032 etwa da, wo schon hundert Jahre vorher Heinrich I. gestanden. Das deutsche Schwert hatte den sorbischen Boden trotz aller Anfechtungen behauptet. 3. Die Errichtung der Mark Meißen. Karl der Große begnügte sich mit der militärischen Sicherung der Saale, Heinrich I. mit der der Elbe. Dazu heischte Heinrich I. noch Zinszahlung und äußerliche Unterwerfung. Mehr hat Heinrich nicht erstrebt und konnte er auch nicht erstreben. Erst sein Sohn und Nachfolger dachte daran, die Länder zwischen Saale und Elbe als Marken seinem Reiche einzugliedern. Gero war der gewaltige Markherzog, der über alle slawischen Neuländer gebot. Nach seinem Tode (965) ward sein Grenzreich in fünf Marken geteilt: in die Nordmark (Brandenburg), Ostmark (zwischen unterer Saale — Elbe und Spree), Zeitz (Don der Saale bis zur Chemnitz), Merseburg (von der Saale bis zur Mulde bei Wurzen) und Meißen (von der Mulde dem Namen nach bis zur Oder, im allgemeinen aber nur die Gaue der Daleminzier, Nisaner und Milzener). Diese Markeinrichtung verknüpfte er mit der Schaffung von Bistümern (946 Bistum Havelberg, 949 Bistum Brandenburg, 959 Bistum Meißen, 965 Bistum Meißen, 968 Bistum Zeitz [später Sitz in Naumburg]). Diese Bistümer wurden 968 dem Erzbistum Magdeburg unterstellt. Die Marken Zeitz und Merseburg haben keinen langen Bestand
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer