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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 67

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 67 ■=- gehabt; die Ostmark ward geteilt; ihr östlicher Teil bildete die Lausitzer Mark oder die Niederlausitz. Die Mark Meißen hat sich erhalten und allen Stürmen in den kriegerischen Wirren, die ein Jahrhundert lang die wendischen Gebiete durchtobten, erfolgreich getrotzt. Ihre Markgrafengeschlechter wechselten oft; zwar hielten sie meist treu zu Kaiser und Reich, aber sie wurden in die Fehden unter den deutschen Kaisern, Herzogen und Grafen hineingezogen. Heinrich Iv. sah sich sogar einmal genötigt, mit der Mark Meißen den Böhmenherzog Wratislaw zu belehnen und 1089 den Markgrafen Eckbert zu ächten. Zum Markgrafen wählte der König meist einen Grafen, der im benachbarten Thüringen über großen Eigenbesitz gebot und so sich Ansehen zu verschaffen vermochte. 4. Die militärischen Einrichtungen der Mark Meißen. Das Sorbenland mußte als erobertes Land vor allem gegen feindliche Einfälle und sorbische Aufstände geschützt werden. Daher war es nötig, feste Burgen darin zu errichten. Meißen bildete die Hauptburg der Mark, und sein Burggraf stand unmittelbar unter dem Kaiser und blieb lange neben dem Markgrafen in Amt und Würden. Daneben erstanden noch zahlreiche kleinere und größere Burgen oder Burgwarte, deren Befehlshaber Hauptleute und Kapitäne (Kastellane, Präfekten, Burgküster) hießen. Vor allem suchten die Deutschen die Flußübergänge zu sichern. So errichtete man an der Elster die Burgen Schkeuditz, Leipzig, Zwenkau, Groitzsch, Zeitz; an der Parthe Taucha; an der Mulde Püchau, Wurzen, Nerchau, Grimma, Colditz, Rochlitz; an der Freiberger Mulde Leisnig, Döbeln, Nossen; an der Zschopau Frankenberg; an der Elbe außer Meißen Strehla, Boritz bei Riesa, Scharfenberg, Dresden, Pirna, Dohna; dazu noch Oschatz, Lommatzsch, Mügeln; im ostelbischen Gebiet Stolpen, Kamenz, Bautzen und viele andere. Die Besatzungen bestanden aus Dienstmannen und Hörigen. Die Ritter erhielten in der Nähe der Burgwarten größere Güter, die in der Folge meist zu Rittergütern emporstiegen. Fast jedes Dorf im sorbischen Gebiete erhielt im Laufe der Zeit sein Rittergut. Die Güter waren teils Lehns-, teils Eigenbesitz und ersetzten den Sold. In der Burg waren ständig Burgmannen und Knechte, um sie jederzeit verteidigen zu können. Sie bekamen meist ein Haus nahe der Burg als Lehn. Die Burgleute dienten nur der Burgwehr, die Landreiter (milites agrarii) ober das ländliche Aufgebot, die berittenen Dienstmannen mußten vor allem an Kriegszügen teilnehmen. Mit diesem Netze von Burgen ward das Sorbenland übersät, und darin ward die sorbische Freiheit und Selbständigkeit unentrinnbar gefangen und erstickt. 5. Die Eindeutschung der Mark Meißen. Die Anlage zahlreicher Burgwarte sicherte die deutsche Oberherrschaft und den Eingang der sorbischen Abgaben. Den Sorben 5*
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