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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 72

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 72 — so nahm auch ihr Groll gegen die Kirche ab. Sie beugten nun sämtlich ihre Kniee bor dem Kreuze und nahmen; den Christennamen an. Allerbings bestctnb ihr (Christentum zunächst bloß in einigen rein äußerlichen Gebräuchen; wie die Heiden plapperten sie die vorgeschriebenen Gebete in lateinischer Sprache her, ohne daß ihr Herz wußte, was _ ihr Munb bekannte. Darum bars es uns auch nicht wunbern, daß sogar viele Sorben noch heimlich ihren alten Göttern bienten. Um das alte Heibentnm zu verbrängen, mußten die christlichen Priester die heibnischen Götter und Geister allesamt sür böse Wesen und für Teufel erklären, welche nur baraus ausgingen, den Menschen, namentlich den frommen Christen, zu schaben. So gewannen wenigstens die Sorben einen Abscheu vor den alten Verehrungswesen und wanbten sich von biesen ab, währenb sie nunmehr 9u den Heiligen der Christen flehten. Manches von dem alten Wenbenglauben erhielt sich bennoch als Aberglaube und mancher früher verehrte Gott ober Geist setzt noch jetzt bange Gemüter in Furcht und Schrecken. So würde unter den Sorben sowohl beutsche Sprache, beutsches tkecht und Wesen, als auch christlicher Glaube und Brauch verbreitet und eingeführt, so würden die Sorben für Deutschtum und Christentum und bamit für Gesittung und Bilbung gewonnen, so würde der Grunb gelegt zu unserem Vaterlanbe, das sich durch Gesittung und Bilbung vor anberen Säubern rühmlich auszeichnet. Die Wettiner als erbliche Markgrafen von Meitzen. 1. Die Ahnen des Hauses Wettin. Die Fürsten des Königreichs Sachsen und der sächsischen Herzogs-tümer in Thüringen heißen Wettiner nach ihrer Stammburg Wettin. Dies ehrtvürbige Stammschloß lag nörblich von Halle auf einem steilen Berge, bessen Fuß bis bicht an den Saalestranb reicht. Diese Burg gehörte den Eltern Konrabs, den die Geschichte als den Großen rühmt. Doch reicht der Stammbaum der Wettiner noch weit zurück in die graue Vorzeit, man weiß, daß die Urahnen der Wettiner ein altabliges Geschlecht der Sweben waren, welche vor der Volkerwanbe-rung an der Mittelelbe wohnten. Ein Teil der Schwaben zog dann nicht mit nach ©üben, stmbern blieb am Fuße des Harzes zwischen Saale und Bobe zurück. Dieser Lanbstrich heißt seitbem der Norb-schwabengau (ober Suevvn). Der älteste uns bekannte Wettiner heißt Debi ober Dietrich und starb 957. Ihr Stammschloß war Buzici,
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