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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 73

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 73 — bessert Lage unbekannt ist. Ein Nachkomme erwarb die Grafschaft Eilenburg. Der Eilenburger Dietrich ward 1034 Markgraf der Niederlausitz. Während sein Sohn Dedi Markgraf wurde, erhielt der Sohn Thiemo die Burg Wettin. Dieser Thiemo nannte sich zuerst Graf von Wettin. Einer seiner Söhne hieß Konrad. 2. Der erste Wettiner als Markgraf von Meißen. Die Wettiner waren ein tapferes Grafengeschlecht, welches dem sächsischen Kaiserhause treu ergeben war. Auch den Saliern stand es ebenso treu zur Seite. Unter den Wirren, welche besonders unter Kaiser Heinrich Iv. über Deutschland hereinbrachen, mußte auch die Mark Meißen schwer leiden. Der damalige Markgraf Eckbert U. wußte nicht, wem er gehorchen sollte, dem Kaiser oder dem Papste. Da er sich den Gegnern des Kaisers anschloß, ward er in die Reichsacht getan und abgesetzt. An seiner Stelle ward im Jahre 1089 der Eilenburger Heinrich I. der Ältere, der schon seit 1086 Graf der Lausitz war und dem Kaiser Heinrich Iv. beigestanden hatte, mit der Markgrafschaft Meißen belehnt. Heinrich I. war so der erste Wettiner, der die Markgrafschaft Meißen zum Lehen erhielt; deshalb nimmt man auch das Jahr 1089 als Anfang der Herrschaft der Wettiner über Sachsen an. Er war von 1089 bis 1103 Markgraf von Meißen. 3. Wie Konrad erblicher Markgraf von Meißen wurde. Nach dem Tode Heinrichs I. gebar ihm seine Gemahlin noch einen Sohn, der Heinrich Ii. oder der Jüngere heißt. Ihm übertrug der Kaiser Heinrich Iv. die Mark Meißen. Seine Mutter führte die Vormundschaft und die Regierung ebenso mutvoll und unerschrocken als erfolgreich. Sie bot ihren Gegnern standhaft Trotz. Nach ihrem Tode (1117) aber erhob sich Heinrichs Vetter Konrad von Wettin, dessen Vater (Thiemo) sich zuerst Graf von Wettin genannt hatte, gegen feinen Neffen, den er famt vielen andern Rittern seiner Zeit nicht für einen Sohn Heinrichs I., sondern für den untergeschobenen Sohn eines Koches hielt. Als Heinrich Ii. dies erfuhr, schickte er seinem Vetter den Fehdehandschuh. Konrad unterlag und geriet sogar in Gefangenschaft. Auf dem Schlosse Kirchberg bei Jena ließ ihn sein tiesgekrünkter und rachefroher junger Neffe in harter Behandlung schmachten. Er wurde an ein eisernes Bett geschmiedet und mußte so alle Hoffnung auf Freiheit und Markgrafenwürde aufgeben. Indes war ihm das Glück immer noch hold. Heinrich Ii. starb nämlich bald danach ohne Erben, und Konrad erlangte seine Freiheit wieder. Aber mehr vorläufig auch nicht; denn der Kaiser Heinrich V. hatte unterdessen die Mark Meißen schon dem tapferen Grafen Wiprecht von Groitzsch gegeben. Dagegen aber
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