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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 86

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 86 — Magdeburg und Brehna an den Herzog von Wittenberg. Sein Nachfolger Kaiser Adolf von Nassau (1291—98) kaufte von Albrecht Thüringen und zog die Mark Meißen und die Niederlausitz als erledigte Reichslehen ein, da sie nicht im geraden Mannesstamme fortgeerbt waren. Er gedachte sich gleich seinem glücklichen Vorgänger ebenfalls eine Hausmacht zu gründen. Zwar machten Friedrich und Diezmann ihre Erbanfprüche auf Meißen geltend, doch Adolf berief sich nur zu gern auf des Papstes Aus-spruch, daß die Söhne der hohenstausischen Margareta nicht zur Erbfolge berechtigt seien. Da diese nicht sogleich gewillt waren, sich dem ungerechten Spruche zu fügen, so fiel Kaiser Adolf mit einem Kriegsheere, darunter viel böses Volk war, in Thüringen und Meißen ein und eroberte eine Festung nach der andern. Mit empörender Grausamkeit hausten die rohen Söldnerscharen in dem Lande, raubten, plünderten, sengten, brannten und mordeten wie die Ungarn und vergriffen sich sogar an den Schätzen der Kirchen. Dabei waren sie aller heiligen Scheu bar und nahmen sogar in ihrem Frevelmute dem Priester, wenn er die Messe las, den Kelch und das Buch weg und schleiften ihn wohl gar auf dem Boden hin. Diese Greuel riefen in Meißen große Erbitterung gegen die Kaiserlichen hervor. Daher fiel es den enterbten Brüdern Friedrich dem Freidigen, d. H. dem Kühnen und trotz aller Widerwärtigkeiten Unverzagten, und Diezmann nicht schwer, ein Heer wider die Unholde zu sammeln. Sie überfielen diese und schlugen sie vollständig. Doch Kaiser Adolf erschien im nächsten Jahre mit neuer Heeresmacht und nahm furchtbare Rache an den Städten, welche ihm Widerstand zu leisten wagten. Fr ei b erg verteidigte sich tapfer und ehrenvoll. Wenn nicht ein schurkischer Verräter um 100 Mark Silbers willen die Kaiserlichen in die Stadt eingelassen Hütte, wäre es ihnen gewiß nicht geglückt, diese Feste zu bezwingen. Adolf belohnte den Heldenmut der Besatzung freilich schlecht. 60 Ritter wurden als Friedensbrecher enthauptet und Adolf drohte, auch die übrigen Gefangenen hinrichten zu lassen, wenn ihm nicht Friedrich der Freidige die anderen Festungen freiwillig übergäbe. Um der treuen Seinen willen fügte er sich und floh außer Landes nach Kärnten. So war die Mark Meißen den Wettinern verlustig gegangen. 2. Die neue Gefahr für die Wettiner unter Kaiser Albrecht. Adolfs Glück währte nicht lange. In Albrecht I., dem Sohne Rudolfs, erwuchs ihm ein mächtiger Gegenkönig (1298—1308). In der Schlacht am Donnersberge verlor er 1298 Sieg und Leben. Albrecht war nicht gesonnen, das Unrecht feines Vorgängers gegen die Wettiner wieder gut zu machen. Vielmehr sammelte er in Süddeutschland ein Heer, mit dem er seine Rechte in Meißen wahren
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