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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 88

1907 - Leipzig : Wunderlich
3. Die Wiederherstellung der wettinischen Hausmacht. Der Tag von Lucka war der größte und bedeutungsvollste Wendetag in ihrer Trübsal. An ihm erfocht in der Tat Friedrich I. der Freidige drei Länder und rettete damit dem schwergeprüften Hause Wettiu die angestammten Länder. Die Bande, welche die Wettiner seit 200 Jahren mit Meißen verknüpften, sollten nicht mit Gewalt widerrechtlich gelöst, sondern nur noch enger und unauflöslich geknüpft werden. Albrecht Ii. der Unartige, der früher unbedenklich Land und Leute veräußert oder verpfändet hatte, entsagte 1307 der Regierung und überließ sie seinem Sohne Friedrichs Da Diezmann starb, so war Friedrich der Freidige (1307—1324) der alleinige Herr von Meißen und Thüringen. Zwar drohte König Albrecht, selbst mit einem Heere nach Meißen zu kommen, um den Landfriedensbrecher zu vertreiben; aber er wurde 1308 in der Schweiz ermordet. Sein Nachfolger Heinrich Vii. (1308—1313) belehnte wieder in aller Form Friedrich den Freidigen mit seinen Landen und gab ihm sogar das Pleißnerland zurück. So wurde Friedrich I. der Freidige der Wiederhersteller der wettiuischeu Hausmacht. Er suchte nun auch die übrigen Teile, die in den schweren Zeiten der Not verloren gegangen oder abgetreten worden waren, wieder zu gewinnen. Manches Besitztum, das sein allzu freigebiger Vater Albrecht Ii. an thüringische Städte und Ritter verschenkt oder verpfändet hatte, gewann er in blutigen Fehden zurück; aber seine Kämpfe um die Mark Landsberg und die Niederlausitz waren erfolglos. Er wurde bei Großenhain gefangen genommen und mußte nun zu Tangermünde mit dem Askanier einen für ihn ungünstigen Vertrag schließen. Die Niederlausitz blieb bei Brandenburg, bis sie im Jahre 1367 an Böhmen fiel, das schon früher mit der Oberlausitz belehnt worden war. 1635 sollten die beiden Lausitzen wieder an Sachsen fallen und 1815 die Niederlausitz wieder zu Brandenburg-Preußen kommen. 4. Friedrichs I Ende. Friedrichs Leben war angefüllt von rauhen Kämpfen und aufreibenden Sorgen um Land und Krone. Es war daher kein Wunder, daß sein Geist zu Schwermut hinneigte. Diese ging zuletzt in völlige Geistesumnachtung über, und das kam so. Die Bürger von Eisenach veranstalteten einst ein geistliches Schauspiel, welchem auch Friedrich beiwohnte. Das Gleichnis von den fünf törichten und den fünf klugen Jungfrauen ward dargestellt. Als nun die fünf törichten Jungfrauen verstoßen waren, da taten sie zumal kläglich und erbärmlich, und die Mutter Gottes und alle Heiligen baten Gott für sie, aber es half nichts. Tief ergriffen sprach Friedrich: „Was ist denn der Christenglaube? Hilft das nicht, daß Gottes Mutter und alle Heiligen für uns bitten, wozu dienen wir da ihnen oder wozu
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