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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 92

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 92 — dann aber auch zum Teil meißnische Vasallen geworden und ihr Besitz umfaßte außer Dohna noch Wesenstein, Königstein, Königsbrück, Auerbach und andere. In ihrem Übermute kündigten sie dem Frieden gebietenden Markgrasen sogar den Gehorsam auf, weshalb Wilhelm sie mit Waffengewalt bezwang. Ihre großen Gebiete wurden samt Pirna, das ehemals böhmische Zollstätte war, zu Meißen geschlagen. 2. Friedrich Iv. der Streitbare (1382 [1407]—1428). Friedrich der Streitbare war der älteste Sohn Friedrichs des Strengen und besaß anfangs nur das Osterland und das meißnische Vogtland. Da Wilhelm 1407 kinderlos starb, erbte Friedrich die westliche Hälfte Meißens. Seinen Beinamen empfing er wegen seiner Tapferkeit. Schon als Jüngling half er im süddeutschen Städtekrieg kühn das trotzige Nürnberg demütigen. Dann zog er mit dem deutschen Ritterorden nach Litauen. Darauf half er 1400 den „faulen" König Wenzel von Böhmen absetzen. Wichtiger war die Gründung der Universität Leipzig im Jahre 1409. Zn seiner Zeit gab es noch wenig Universitäten in Deutschland. Die älteste und berühmteste war die zu Prag, welche Kaiser Karl Iv. 1348 gestiftet hatte, während zu Erfurt die erste Universität in den wettmachen Landen entstand. In Prag entbrannte nun zu Friedrichs Zeit ein großer Streit unter den böhmisch-tschechischen, deutschen und polnischen Professoren. Früher hatten die böhmisch-tschechischen Professoren nur eine Stimme gehabt, aber Johann Hus veranlaßte den König Wenzel, ihnen drei Stimmen, den deutschen und polnischen dagegen nur eine Stimme zu gewähren. Über diese Zurücksetzung waren die deutschen und polnischen Professoren so erbittert, daß sie samt den deutschen und polnischen Studenten Prag verließen. Ein Teil davon, etwa 400—500, wendete sich nach dem Meißner Lande. Friedrich der Streitbare nahm sie freundlich auf und wies ihnen Leipzig als Aufenthaltsort an, um den ausgetriebenen Künsten eine Herberge zu vergönnen. Schnell wurden nun einige Gebäude zur Universität eingerichtet und der Markgraf wies ihr namhafte Einkünfte zu. So wurde die Universität noch im Jahre 1409 eingeweiht. Dies Ereignis war zunächst für Leipzig und feinen Handel sehr wichtig, da auch die Studenten zumeist Handel trieben, weil sie die Waren, welche sie von ihren Eltern anstatt des Geldes erhielten, verkauften. Es war auch für das ganze Land von Bedeutung, weil es mit der Universität eine wichtige Pflanzstätte der Wissenschaften bekam. Die Wettiner aber ließen es sich stets sehr angelegen sein, diese ihre höchste Bildungsstätte zu fördern. 3. Die Erwerbung von Kursachsen. (1423). a) Die Veranlassung. Friedrich der Streitbare stand treu zu Kaiser Sigismund. Als dieser in Konstanz die berühmte Kirchen-
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