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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 95

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — Streiter nach Böhmen. Bei Außig stieß man auf den Feind, der sich in einer durch Ketten befestigten Wagenburg aufgestellt hatte. Ohne sich nach dem anstrengenden Marsche in der Junihitze die erforderliche Ruhe zu gönnen, begannen die Sachsen voreilig den Sturm auf die Wagenburg, um eine Gasse durchzubrechen. Aber trotz ihrer Tapferkeit gelang ihnen dies nicht; ja, sie wurden von den wilden Hussiteu aufs Haupt geschlagen und völlig vernichtet. Etwa 3000 tote Sachsen bedeckten das Schlachtfeld. Selbst auf der Flucht starben noch viele vor Staub und Hitze. Die Blüte der sächsischen Ritterschaft war vernichtet. Ein einziges Adelsgeschlecht verlor 21 Mitglieder. Große Schrecken verbreitete die Kunde von der Niederlage in Sachsen, wo viele Eltern sich nicht trösten lassen wollten. Außig aber fiel den schrecklichen Hussiteu in die Hände, welche alles, was darin lebte, schonungslos ermordeten. Die unglückliche Schlacht bei Außig, sowie die klägliche Niederlage des Reichsheeres bei Mies (1427), zu dem Friedrich 20000 Mann gesandt hatte, erfüllten den Kurfürsten Friedrich mit tiefem Kummer. Seine Gesundheit war erschüttert. Mit großem Herzeleid und in bangen Sorgen um sein Land verschied er in den ersten Tagen des Jahres 1428 und ward als der erste Wettiner in der neuen Grabkapelle des Domes von Meißen beigesetzt. Ii. Friedrich Y. der Sanftmütige (1428—1464). 1. Der ernste Regierungsantritt. Kurz vor seinem Tode hatte Friedrich der Streitbare seine beiden noch jugendlichen Söhne zu Eintracht, Gerechtigkeit und Friedensliebe ermahnt: „Lasset Ihr nur dieses Eure Sorge sein, daß Ihr das Vaterland bei Frieden erhaltet. Das wird leicht geschehen können, wenn Ihr in der Furcht Gottes, sowie in brüderlicher Liebe und Eintracht lebet, die Menschen treulich schützet und ihr Bestes fördert. Keine Übeltat laßt ungerochen und ungestraft hingehen. Zu den Waffen greift nicht eher, als wenn es die höchste Not erfordert. Wo Hoffnung der Besserung ist, da lasset die Nachsicht und Verzeihung Platz finden. Lasset Euch ja durch nichts trennen und streitig machen. Dies werdet Ihr mir jetzt in die Hand versprechen." So geschah es auch, und darum führten beide die Regierung in Meißen und Thüringen gemeinschaftlich, denn das Kurland erbte stets der älteste Sohn allein. 2. Die Leiden Sachsens in den Hussitenkriegen. Es währte nicht lange, da erschienen die wilden Hnssiten, um an den Söhnen des heldenmütigen Kurfürsten grausame Rache zu nehmen. Unter Prokops Führung drangen sie 1429 in die Gegend
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