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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 99

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Franken um Kobnrg, das Vogtland sowie den Hanptteil vom Pleißner-lande mit Altenburg und Zwickau. Gemeinsam blieben jedoch die erzgebirgischen Bergstädte sowie einige andere Gebiete. Ernst erwählte Weimar zu seiner Residenz, während Albrecht in Dresden seinen Hof aufschlug. Seitdem Konrad der Große zum ersten Male sein Land unter seine Söhne teilte, war dieses noch oft durch Erbteilung zersplittert worden, aber dennoch war es verschiedenen Herrschern immer wieder gelungen, den gesamten Besitz der Wettiner zu vereinigen, wie z. B. Heinrich dem Erlauchten, Friedrich dem Freidigen, Friedrich dem Streitbaren. Die Teilung vom Jahre 1485 jedoch blieb insofern von entscheidender Wichtigkeit, als seitdem die wettmachen Länder für immer in zwei Linien geteilt blieben, in die kurfürstliche ernestinische und in die herzogliche albertinische. Noch heute besteht diese Scheidung, wenn auch die albertinische Linie später die Knrwürde errang, die der ernestinischen entzogen wurde. Die Teilung war insofern nicht glücklich, als keines der beiden Gebiete eine geschlossene Einheit bildete, sondern wiederum in mehrere abgetrennte Gebiete zerfiel, wo- durch später mancher Zwist hervorgerufen ward. 3. Ihr Ende. Kurfürst Ernst starb schon 1486 in Colditz infolge eines Sturzes vom Pferde. Albrecht hingegen lebte noch bis 1500 und widmete sich ganz und gar dem Reichsdienste. Dem Kaiser blieb er treu ergeben und sprach einst, eher müßten alle Fürsten von Sachsen nach Brot gehen als ein römischer Kaiser. Schon oft hatte er seine Dienste dem habsburgischen Kaiserhause gewidmet und sich den Beinamen „die rechte Hand des Reiches" erworben, ja, er hatte sich nicht gescheut, als Oberbefehlshaber des Reichsheeres für den Kaiser große Geldopfer Zu bringen. Trotzdem dieser sich weigerte, sie wiederzuerstatten, blieb er dem kaiserlichen Hofe treu ergeben. Als Maximilian, fein inniger Freund, den Thron bestiegen hatte, war Albrecht erst recht des Kaisers treueste Stütze in den zahlreichen Kämpfen. Er selbst sprach einmal: „Ich wollte meinem Herrn Kaiser Max solche Dienste tun, daß man 1000 Jahre davon sollte zu schreiben haben." In den Niederlanden erhielt nun Albrecht einen Kampfplatz, auf dem er feine ritterliche Kraft und feinen beherzten Mut beweisen konnte. Maximilian wurde nämlich von den Bewohnern zu Brügge gefangen gehalten. Wiederum führte Albrecht die Reichsarmee, die den hohen Gefangenen befreien sollte. Als die sächsischen Landstände ihm abrieten, entgegnete Albrecht, die dem Kaiser zugefügte Schmach gehe ihm über alle Güter des Lebens, ja, über das Leben selbst. So zog er denn nach den Niederlanden und stellte dort die Ruhe wieder her und zum Danke dafür ward er vom Kaiser zum Erbstatthalter von Friesland ernannt. 7*
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