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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 103

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 103 hob sich dennoch der Wohlstand des Landes und entwickelten sich Handel und Gewerbe immer mehr. Leipzig bildete sich in dieser Zeit zur ersten Handelsstadt Sachsens aus. Friedrich der Sanftmütige stiftete die Neujahrsmesse (1458) und später erhielt es das Stapelrecht für einen Umkreis von 15 Meilen. Wichtig war auch die Gründung der Universität in Leipzig und die Einführung der Buchdruckerkunst daselbst. Kachelofen war der erste Buchdrucker Sachsens, der in Leipzig 1480 die erste Buchdruckerei errichtete und so den Grund legte zu Leipzigs blühendem Buchhandel. Von den übrigen Gewerben blühten außer dem Silberbergbau im Erzgebirge namentlich die Tuchmacherei und Leinweberei in Chemnitz, wo es auch schon eine Bleiche mit Verbietungsrecht gab. Diese Erwerbszweige verdankte Sachsen namentlich der niederländischen Einwanderung. Die Ernestiner als Kurfürsten von Sachsen. I. Friedrich der Weise, l. Friedrich des Weisen Jugend. Ernsts ältester Sohn und Nachfolger war Friedrich (1486—1525), welchem die Geschichte mit Fug und Recht den Ehrennamen der Weise erteilt hat. Eine sorgfältige Erziehung wurde ihm zuteil. Nicht bloß den Leib suchte man zu stählen und abzuhärten in ritterlichen Übungen und Handfertigkeiten, wie Hobeln, Schnitzen und Drechseln, auch der Ausbildung des Geistes wandte man die größte Aufmerksamkeit zu. Mit seinem Bruder Johann besuchte er zuerst die Klosterschule zu Grimma. Alsdann erhielt er in Kemmerlein einen tüchtigen und braven Hauslehrer. Nach des Vaters Gebot wurde der Sohn fleißig zur Lehre, Tugend und Zucht gehalten, um später mit den Leuten nach ihrem Stande und Wesen ehrbarlich handeln zu wissen. Eifrig las Friedrich die Schriften der Alten und lernte frühzeitig die lateinische Sprache, die Sprache der damaligen Gelehrten. Die schönsten Aussprüche der alteu Schriftsteller sammelte er, schrieb sie auf Papierstreifen und heftete diese an die Wände seines Schlafzimmers, um sie immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen zu können. Zuletzt konnte er sie sämtlich auswendig und sie bildeten sortan Regeln für sein Handeln und eine kostbare Würze seiner Rede. In der Stern- und Naturkunde bildete er sich gleichfalls mit großem Eifer aus, ja, auch in der französischen Sprache, welche damals in Deutschland noch wenig bekannt war, übte er sich. Noch spät bewies er seinen Lehrern die aufrichtigste Verehrung.
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