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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 108

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — so nahm er doch auf feinem Sterbebette anstatt der letzten Ölung das Abendmahl unter beiderlei Gestalt und bekannte sich° sterbend noch äußerlich zu den Grundsätzen der Reformation. So starb er 1525, zehn Tage vor der entscheidenden Schlacht bei Frankenhaufen. So starb er mitten im Kriegsgeschrei friedlich. „Er war ein Sohn des Friedens, darum schied er in Frieden", sagte fein Arzt mit Recht. Luther rühmte ihn in feiner Trauerrede als den Friedereichen: „Unter feinem Schutz und Schirm ging das Evangelium glücklich von statten und nahm allenthalben überhand. Sein fiebert lang hat er ein fried-sam, still und ruhiges Regiment geführt und mit Recht Friedrich geheißen." Ii. Johann der Beständige. 1. Johann der Beständige, der mannhafte Beschützer und Förderer der Reformation. Da Friedrich der Weise untiermählt geblieben war, folgte ihm fein Bruder Johann (1525—1532) in der Regierung. Obgleich er in feiner Jugend mehrfach an den Kriegen in Ungarn und Italien teilgenommen hatte, so achtete er doch mit feinem Bruder Friedrich die Wissenschaften hoch. So sagte er einst zu seinen Hofleuten, welche noch ganz und gar in der mittelalterlichen Meinung befangen waren, daß ein Fürstenfohn nur die ritterlichen Übungen des Reitens und Jagens erlernen müsse: „Wie man zwei Beine über ein Pferd hängen, des Feindes und der wilden Tiere sich erwehren oder einen Hafen fangen soll, das können meine Reiterjungen und Jägerbuben auch, und das von selbst. Aber wie man gottselig leben, weislich regieren und Leuten löblich vorstehen soll, dazu brauchen wir gelehrter Leute und guter Bücher nebst Gottes Geist und Gnade." Während Friedrich der Weise erst aus seinem Sterbebette sich zur neuen Lehre bekannte, trat Johann samt seinem Sohne sofort offen als Freund und Anhänger der Reformation hervor und widmete sich ganz und gar dem Schutze und der Beförderung derselben. Er erhob Kursachsen zum Mufterftaate für die evangelische Kirchenordnung und zeigte sich so standhaft trotz der mannigfachen Gefahren, die ihm drohten, daß man ihn mit Recht als den Beständigen feierte. Kaum war Johann aus dem Bauernkriege zurückgekehrt, so begann er damit, die Reformation in feinem Lande einzuführen. Den Geistlichen feines Landes wurde anbefohlen, Luthers Ordnung des Gottesdienstes innezuhalten, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt auszuteilen und das reine Evangelium zu predigen. Da viele Pfarrer nicht genau in der Predigt des göttlichen Wortes unterrichtet waren, so empfahl er diesen, Luthers Predigtfammlung vorzulesen. Da sich einige katho-
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