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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 120

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 120 — Kaisers Argwohn zu wecken, konnte jetzt Moritz ein bedeutendes ^eer auf)teilen. Die Belagerung von Magdeburg zog er absichtlich in die Lange, um unterdessen Zeit und Mittel zum gewaltsamen Vorgehen gegen den Kaiser zu gewinnen. Dazu schloß er noch einen geheimen Bund nut dem Markgrafen von Brandenburg und dem Herzoge von Mecklenburg, sowie mit dem Könige Heinrich Ii. von Frankreich dem er das Reichsvikariat über die lothringischen Stifter Metz, Toul und Verdun einräumte, so daß diese immer noch zu Deutschland gehören sollten, tenbltch stel Magbeburg, und Moritz nahm für den Kaiser das Reich und für sich die Hulbigung der Magbeburger entgegen. Nun hätte aber Moritz das Heer entlassen müssen, aber er hielt es noch beisammen und brach mit ihm nach Süden auf, nachdem er sich dessen Treue gesichert hatte. Noch immer hielt er den nichts befürchtenden Kaiser im guten ©tauben und hatte ihm sogar mitgeteilt daß er ihm münblich von Magdeburgs Belagerung Bericht erstatten wolle. Moritz rückte aber in Eilmärschen nach Tirol, erstürmte die Ehrenberger Klause und zog siegreich in Innsbruck ein. Erst kurz zuvoi war Karl \ . in einer Sänfte bei Rocht und Rebel nach Kärnten geflüchtet, -jm Nassauer Vertrage (1552) mußte der Kaiser nachgeben und die gefangenen Fürsten freilassen. Mit biedern Vertrage loar sowohl die Übermacht Karls V. in Deutschland gebrochen als die Gewalt des Konzils über die deutschen Protestanten aufgehoben, und bieg alles war Moritzens schlau eingeleitetes und kühn und erfolgreich burchgeführtes Werk. Nun staub der vor kurzem noch so Bitter gehaßte und arg geschmähte Verräter Moritz vor den Deutschen als ein großer und geachteter Held und als Retter und Schirmherr der evangelischen Kirche da. 5. Sein rasches Ende und seine Bedeutung. Leider stand Moritz schon am Ende seiner glänzenden Laufbahn Der Kaiser erweckte in Albrecht von Brandenburg-Kulmbach dem Kurfürsten Moritz einen neuen Feind. Obgleich dieser sein ehemaliger ■xjugenbgespiele^ und Kriegsgesährte gegen den Kaiser gewesen war, so entzweite er sich bennoch mit Moritz und setzte trotz des Passauer Vertrages, den er als eine Verräterei beutscher Nation verspottete, den Kampf auf eigene Faust fort. Namentlich plünberte er die geistlichen Stifter am Rhein und Main und in Franken. So sah sich Moritz genötigt, im Bunbe mit anberen Fürsten dem raublustigen und beutesüchtigen Friebensstörer mit Waffengewalt entgegen zu treten, zumal berselbe sogar in Thüringen eingefallen war. Bei Sievershausen im Lüneburgischen kam es 1553 zu einer blutigen Schlacht. Es entspann sich ein harter Reiterkampf. Lange wogte er unentschieben hin und her und schon mancher eble Kämpfer in Moritzens Heer beckte die Walstatt. Moritz spornte die Tapferkeit
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