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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 152

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 152 — 4. August der Starke und der Nordische Krieg. _a) Der Friede zu Altranstädt. Friedrich August I. hatte bei seiner Thronbesteigung den Polen versprochen, die ihnen früher von den Türken und Schweden entrissenen Gebiete wieder zurückzuerobern. Die Türken wurden auch bald besiegt und zur Herausgabe von Podolien und der Ukraine gezwungen. Nun wollte er den Schweden Livland entreißen. Zu jener Zeit hatte Karl Xii. (1697—1718) als sechzehnjähriger Jüngling den schwedischen Königsthron bestiegen. Aufgereizt durch den livländischen Edelmann Patkull, verband sich August der Starke mit Rußland und Dänemark, um das nordische Reich zu zerstückeln. Aber der junge König zeigte sich als kühner Kriegsheld und füllte gleich seinem Urahn Gustav Adolf die Welt mit dem Ruhme seiner Heldentaten. Zuerst besiegte er Dänemark und zwang es zum Frieden. Als er Peter den Großen bei Narwa 1702 geschlagen hatte, wandte er sich gegen August, der mittlerweile mit seinem sächsischen Heere in Livland eingefallen war und Riga belagerte. Da die Polen ihren König nicht unterstützten, konnte August I. nichts gegen seinen Feind ausrichten und er ward mehrmals geschlagen. Karl Xii. aber eroberte in wenig Jahren ganz Polen und setzte 1704 Stanislaus Leszczinski zum Könige ein. Nachdem er bei Fraustadt das vereinigte Heer der Sachsen und Russen völlig aufs Haupt geschlagen hatte, rückte er durch Schlesien nach dem wehrlosen Sachsen vor, um einen Hauptstreich gegen August den Starken zu führen. Zwar hielt Karl Xii. auf strenge Manneszucht, aber das Land mußte sein Heer gut und reichlich verpflegen, neu kleiden und ihm zahlreiche Rekruten stellen, dazu ihm noch monatlich eine halbe Million Taler entrichten. Gegen 70 Millionen Mark kostete das Jahr 1706—1707 dem Lande. Nun schloß August der Starke 1706 in Altranstädt bei Leipzig, wo Karl Xii. sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, Frieden mit Schweden. Der Kurfürst entsagte der polnischen Krone und behielt nur den bloßen Titel König; dagegen erkannte er Stanislaus als rechtmäßigen König von Polen an und trat von dem Bündnisse mit Rußland zurück, lieferte den Livländer Patknll ans und gewährte den Schweden Winterquartier und Unterhalt. Doch Karl Xii. verweilte bis zum Herbste in Sachsen, ehe er nach Rußland aufbrach. b) Wie August der Starke nochmals König von Polen wurde. Karl Xii. rückte mit seinem neu ausgerüsteten und verstärkten Heere nach Rußland, aber das Glück hatte den kühnen Helden verlassen. Bei Poltawa schlug ihn Peter der Große 1709 gänzlich und Karl mußte nach der Türkei flüchten, wo er fünf Jahre blieb. Unterbeffen verband sich August der Starke wieder mit Rußland und Dänemark und nahm schon 1709 die polnische Königskrone tüieber an. Stanislaus mußte fliehen und abbanken. Die Sachsen eroberten
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