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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 154

1907 - Leipzig : Wunderlich
Waffen, Rüstungen, Naturgegenstände, Gemälde, Kupferstiche, Bücher und andere Kunstschätze ankaufen und aufbewahren. Sein Sohn Friedrich August Ii. setzte alle diese Sammlungen eifrig fort und bereicherte namentlich die Gemäldegalerie mit kostbaren Gemälden. Zwar verursachten sie große Ausgaben; aber sie waren doch nicht umsonst ausgegeben, denn durch sie wurden bleibende Schätze erworben, die noch heute das Auge des Beschauers ergötzen und den Geschmacksinn aller veredeln können. Für Dresden bildeten und bilden sie eine wichtige Anziehungskraft für alle Fremden, die sich oft nur ihretwegen hier einfinden. c) Die Feste und Vergnügungen. Bedauerlich aber bleibt es, daß August der Starke in seinem Hofleben und seinen Hoffesten keine Grenze kannte und ungezählte Millionen vergeudete. Das ganze Leben löste sich in eine Reihe prunkvoller Feste aus. In dieser Hinsicht übertraf er seinen Urahnen Johann Georg Ii. noch weit. Zum Hofe gehörte ein ganzes Heer von kostbar gekleideten Beamten und Kavalieren; es fehlte nicht an Edelknaben und Falkonieren, an Hoftaschenspielern und Hofdichtern, an Hofjuden und Hofnarren, die mit ihren derben Späßen die Hofgesellschaft erheiterten. In den prächtigen Opern gingen künstliche Elefanten und ganze Regimenter, fowie zahllose Tänzer und Tänzerinnen über die Bühne. Ebenso ausgesucht waren die Jagden. Da gab^es Bärenhetzen, Schweinehetzen und Fuchsprellen; ja, August der Starke veranstaltete zuweilen Kampfe mit' Löwen, Tigern, Leoparden, Wölfen, wilden Pferden, wilden Katzen und Auerochsen. Einst mußten die Bauern zu seiner Schlittenfahrt erst den Schnee herbeifahren. Trotzdem im Lande große Teuerung und im Erzgebirge sogar eine schreckliche Hungersnot herrschte, ließ er 1719 bei der Vermählung des Kurprinzen unausgesetzt einen ganzen Monat lang prunkvolle Feste veranstalten. Die Braut ward mir einem Prachtschiffe, das vergoldet war und von Matrosen, die in Atlas und Seide gekleidet waren, bedient wurde, abgeholt, und König August empfing sie am Elbufer, umgeben von 1900 Adligen und vielen tausend kostbar gekleideten Soldaten. „ Nicht allein in Dresden, sondern auch in Moritzburggroßsedlitz, Ubigau und im Plauenschen Grunde fanden dann die Feste, Opern, Turniere, Paraden, Jagden, Jahrmärkte, Bergaufzüge, Türken- und Götterfeste statt. Am meisten Aufsehen erregte jedoch das Lustlager bei Zeithain, das großartige militärische Schauspiel im Jähre 1730. Elnefläche von 3 Geviertmeilen wurde zu diesem Behufe geebnet und hergerichtet und mit Back- und Schlachthäusern versehen. Vier Schiffbrücken wurden über die Elbe geschlagen und eine davon ward absichtlich in die Luft gesprengt. 30000 Mann in kostbarer neuer Ausstattung zeigten hier ihre Kunst und ihren Glanz den anwesenden fünfundvierzig Fürsten und anderen hohen Gästen. Janitscharen und
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