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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 175

1907 - Leipzig : Wunderlich
Neugroschen zu je 10 Pfennigen zählte Der Berkehr hob sich infolgedessen sehr. Insbesondere kam ihm die Anwendung der Dampfkraft zu statten. 1837 ward die sächsisch-böhmische Dampfschifffahrtsgesellschaft gegründet, 1839 die Eisenbahn zwischen Leipzig und Dresden, die erste in Sachsen und die erste größere in Deutschland, vollendet. Weitere Hauptlinien folgten bald, z. B. die sächsisch-bayrische mit der großartigen Göltzschtalbrücke, die sächsisch-schlesische, die sächsisch-böhmische und die Chemnitz-Riesaer Staatsbahn. So blühte der Wohlstand auf und stieg die Einwohnerzahl mehr und mehr. Kunst und Wissenschaft konnten sorgsam gepflegt werden, da es nicht wie früher an dem dazu uötigeu Gelde gebrach. So erhielt Leipzig ein neues Universitätsgebäude, das zu Ehren des Königs Friedrich August I. Augusteum genannt ward, Dresden das neue prachtvolle Hoftheater, das einen der schönsten Kunsttempel Deutschlands bildet, das schöne Orangeriehaus im Zwinger, das Museum und das Polytechnikum, das der aufstrebenden Industrie tüchtige Männer schenkte. 3. Die unruhigen Jahre 1848—1849. Trotz dieser großen Fortschritte im Erwerbs- und Staatsleben herrschte noch keine volle Zufriedenheit. Es fehlte eben das einige Deutschland, das man schon seit den Tagen der Freiheitskämpfe vergeblich ersehnt hatte. Hierzu kam, daß es noch eine Reihe von drückenden Bestimmungen gab, gegen welche die liberale Partei ankämpfte, wie^ z. B. gegen die lästige Zensur der Zeitungen, gegen die drückenden Jagdgerechtsame, gegen die Gutsgerichtsbarkeit und anderes. Das schwere Notjahr 1846/47, das durch große Trockenheit verursacht wurde, trug nicht wenig dazu bei, die Gemüter noch mehr zu verbittern ; ebenso die katholischen Umtriebe, wie denn damals die Ausstellung des heiligen Rockes zu Trier selbst in den Kreisen der Katholiken lebhaften Widerspruch fand. Als daher 1848 die Pariser-Februarrevolution ausbrach, kam es auch in Deutschland und selbst in wachsen zu Unruhen. Stürmisch verlangten die Untertanen die Gründung eines einigen Deutschen Reiches und die Wiederaufric&tung der deutschen Staiferwürbe. Um die aufgeregten Gemüter zu beschwichtigen, hob Friedrich August Ii. die Zensur auf und berief die Führer der Liberalen zu Ministern. Dennoch bildeten sich in Sachsen zahlreiche Vereine, welche demokratisch - republikanische Gesinnungen hegten und pflegten. Viele dieser fortschrittlichen Männer waren dann als Abgeordnete auf der Nationalversammlung in Frankfurt am Main. Der Erzherzog Johann von Österreich nahm vorläufig als Reichsverweser die Reichsgewalt an, und Friedrich August fügte sich ihm. Der Landtag hatte unterdessen mehrere Gesetze über Preß-, Vereins- und Versammlungsfreiheit angenommen und das Wahlrecht zu gunsten des Volkes abgeändert. So schien es, als ob die Rechte
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