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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 180

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 180 — Vaterlandes geopfert und ihr Leben für dessen verletzte Ehre und gefährdete Sicherheit eingesetzt. 5. Seine letzten Lebensjahre. In Ruhe und Frieden konnte nun König Johann feinen Lebensabend beschließen und die Wohlfahrt feines Landes fördern. Trotz feines hohen Alters machte er wie früher Reifen durch fein Land, um sich von dessen Zustande zu überzeugen, wohnte den Gerichtsverhandlungen bei. nahm Einsicht in die Grund- und Hypothekenbücher, forfchte nach den Erwerbs- und Vermögensverhältniffen feiner Landeskinder, besichtigte Fabriken, Gefängniffe und Befferungshänfer, besuchte fleißig die Schulen des Landes von der einfachsten Dorffchule an bis zur Universität hinauf. Überall ward er freudig begrüßt und ehrenvoll empfangen. Ebenso herzlich ward sein Verhältnis zu Preußens ruhm-gekröntem Könige, dem Kaiser Wilhelm I., dem großen Einiger Deutschlands. Als eine der bewährtesten Stützen und Säulen galt jetzt Sachsen und fein König, und die alte Eifersucht zwischen den Hohen- zollern und Wettinern war begraben. Im Rahmen der Reichstier-faffung wurden nun Sachsens innere Angelegenheiten neu geordnet. Das Schulgesetz vom Jahre 1873 war eins der wichtigsten Gesetze, die Johann noch erließ. Am 29. Oktober 1873 erlöste ihn in Pillnitz ein sanfter Tod von den schweren Leiben, welche er in christlicher Gebulb getragen hatte. Dies bezeugt fein tief empfunbenes Gebicht, das er im Vorgefühle des nahenben Tobes nieberfchrieb. Gebet eines Greifen. Mein greises Haupt, geschmückt mit Doch frei nicht von des Staubgebornen Silberhaare, Schwächen. Belastet mit der langen Reihe Jahre, Drum bleibe, Herr, nun da, der Abend Senkt sich getrost zu der ersehnten Bahre, naht. Bleibst du bei mir, Herr, da der Abend na§*- Zwar steh' ich an des Todes dunklen Des Tages Hitze hab' ich, Herr, ertragen; Schwellen, In heitern wie in freudeleeren Tagen Doch schimmern in des Abends Purpur- Wandt' ich zu dir die Blicke ohne Zagen. quellen £), bleib auch jettt bei mir, der Abend naht. Die Strahlen, die bessres Sein erhellen, r r r ., t v _ Bleibst du bei mir, Herr, da der Abend Dn führtest sanft mich durch der Jugend nq^t. Morgen, Und Bor d-S ^Srtortmittao» $it @egmftänbe ring» um mich °er- Hi-N beme-Allmacht Sch-mu mich »er- ^d's uiebern 0, bleib auch jeftt bei Mit, bei «beub uxhi. $oj| Wl und $ob ^en. Ju wer- Bald — bald, ich fühl' es, wird mein winden, Auge brechen; Bleibst du bei mir, Herr, da der Abend Zwar frei bin ich von blutigen Verbrechen, naht.
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