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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 185

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 185 — Dazu kommen Talsperren und das geplante wasserwirtschaftliche Gesetz. Das Forstwesen erhalten die Forstverwaltungen auf hoher Stufe. Dem Handel und Gewerbe dienen die Handels- und Gewerbekammern, sowie die zahlreichen Handels- und Gewerbeschulen. Unter allen Gewerben ragt das Webgewerbe mit seinen 300 000 Arbeitern hervor. Das Bekleidungs- und das Metallgewerbe erfreuen sich gleicher Höhe der Ausdehnung. 1877 ward der 3 m hohe und 2,5 m breite Rothschönberger Stollen vollendet, dessen Bau 1844 begonnen wurde und im ganzen 36 Millionen Mark gekostet hatte. Er ist 13 km lang, mit seinen Seitenarmen aber 34 km lang und ist überall gangbar und fahrbar und leitet die Freiberger Schachtwässer ab. Der Freiberger Silberbergbau geht unaufhaltsam seinem Ende entgegen. Um schwere Übelstände zu verhüten, kaufte der Staat 1886 die Erzgruben und läßt sie seit einiger Zeit langsam, allmählich eingehen. Dem Verkehrswesen hat Sachsen stets größte Aufmerksamkeit geschenkt. Es kaufte die Privatbahnen an und schuf ein einheitliches Staatsbahnnetz. Das befaß 1871 nur 1060 km Schienenlänge, wuchs aber fort und fort und erreicht jetzt beinahe 3200 km. Um selbst den weniger zugänglichen und ergiebigen Gegenden und Gebirgstälern die Wohltaten des Eisenbahnverkehrs zu erschließen, baute man auch Sekundär- und Schmalspurbahnen. So hat Sachsen nächst Belgien das dichteste Bahnnetz, aber seine Eisenbahnrente ist verhältnismäßig niedrig. Das Anlagekapital hat die Milliarde bereits überschritten. Gegen 1400 Dampfrosse, 4000 Personen- und 32000 Gepäck- und Güterwagen befördern jährlich beinahe 30 Millionen Tonnen Güter und über 72 Millionen Personen. Die reinen Einnahmen beliefen sich 1905 auf 48,5 Millionen und ergaben eine Verzinsung von 4,7 v. H. Den Straßen und Chausseen ward die gleiche Fürsorge zumteil und (14) Straßen- und Wasserbauinspektionen sehen darauf, daß die Verkehrswege in gutem Zustande erhalten bleiben. Die Erhebung von Brücken- und Chausseegeld ward eingestellt. Die Elb-schiffaljrt nahm gleichfalls einen außerordentlichen Aufschwung. In Dresden verkehren jährlich über 11000 Personenschiffe. Zu Schiffe erhält es etwa 800 000 Tonnen an Gütern und versendet über 100000 Tonnen. Infolge des großartigen Aufschwunges des Erwerbslebens stieg natürlich auch der Wohlstand Sachsens nicht unbeträchtlich. In 50 Jahren erhöhten sich die Sparkasseneinlagen von 11 Millionen niif beinahe eine Milliarde und das Volksvermögen hat seit 1870 um mindestens vier bis fünf Milliarden zugenommen. So konnte Sachsen auch große Opfer für Wohltätigkeitsanstalten bringen, Gemeinde-und Bezirkskrankenhänser, Heil- und Pflegeanstalten für Krämpsige < Königswartha) und für Irrsinnige (in Hohenweitzschen), Versorgungs-
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