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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 191

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 191 — kehrte, da es keinen Sold erhielt. Johann Georg I. weigerte sich gleich Vater August, Frankreichs Hilfe gegen den Kaiser in Anspruch zu nehmen; da nach dem Tode Gustav Adolss die Franzosen sich offen mit den Schweden verbanden, so bewog ihn dies noch mehr, sich wieder dem Kaiser zu nähern. Sein Sohn Johann Georg Ii. aber nahm zu Frankreich eine entschieden freundliche Stellung ein. Obgleich er sich anfangs dem Herkommen gemäß an Österreich anschloß, so ließ er sich dennoch später, durch französische Hilfsgelder gelockt, verleiten, mit Ludwig Xiv. ein enges Bündnis zu schließen, infolge dessen französische Truppen die Reichsacht an Erfurt vollstreckten. Trotzdem er dann im zweiten Raubkriege sein Heer gegen Ludwig Xiv. sandte, schloß er 1679 wieder einen neuen Vertrag mit ihm, dessen Spitze sich hauptsächlich gegen den großen Kurfürsten richtete. Johann Georg Iii. blieb sein ganzes Leben hindurch der abgesagteste und erbittertste Feind des klugen Ränkeschmiedes Ludwig. Schon 1681 schloß er mit Brandenburg ein Bündnis zur Abwehr von Frankreichs Übergriffen und beim Ausbruche des dritten Raubkrieges war er der erste Reichsfürst, der seine Heerscharen dem Erbfeinde persönlich eutgegensührte. Schon vorher hatte er erklärt, „man müsse eher das Äußerste wagen, als es zu einem gleisnerischen, schändlichen und verderblichen Frieden kommen zu lassen." Demgemäß wagte er Geld und Blut und erlitt in Tübingen den Tod fürs Vaterland. Sein Sohn Johann Georg Iv. kämpfte gleichfalls mit seinen Landeskindern gegen Frankreich. Friedrich August I. war zwar ein eifriger Nachahmer Ludwigs Xiv., aber trotzdem unterstützte er den Kaiser im spanischen Ersolgekriege gegen Frankreich mit einer Hilssmacht und beteiligte sich sogar selbst an einem Feldzuge in den Niederlanden, wo er der Belagerung von Lille beiwohnte. Friedrich August Ii. nahm zwar wegen Polens zuerst zu Ludwig Xiv. eine feindliche Stellung ein, da dieser den Mitbewerber Stanislaus Leszczinski unterstützte, aber dennoch stritt er im österreichischen Erbfolgekriege au Bayerns, Preußens und Frankreichs Seite gegen die Habsburger, dennoch ließ er sich später durch Brühl verleiten, an Frankreichs und Österreichs Seite seine Waffen gegen Preußen zu kehren. Friedrich August Iii. vermied aus Liebe zum Frieden anfangs jede feindliche Stellungnahme gegen Frankreich; erst als das Reich den Krieg an die französische Republik erklärte, schickte er sein Heer nach Westen, schloß aber 1796 mit Frankreich einen Neutralitätsvertrag, da sich Preußen schon vorher vom Kampfe zurückgezogen hatte. Erft im Vsahre^ 1806 nahm er wieder im Bunde mit Preußen teil an den Kämpfen gegen Napoleon, mußte aber nach der Niederlage von Jena und Auerstädt mit Napoleon 1806 zu Posen Frieden schließen und dem Rheinbünde beitreten. Zwar schenkte ihm Napoleon die Königskrone und das Herzogtum Warschau, aber gleichwohl gereichte gerade
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