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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 193

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 193 — ein und bahnten damit ein engeres Verhältnis zu den Wet-tinern an. Mit den Habsburgern gerieten die Wettiner gleich von Anfang an in ein feindliches Verhältnis. Rudolf I. von Habsburg nahm ihnen 1290 Brehna und das Pleißnerland, ja, Albrecht I. zog sämtliche Länder der Wettiner ein und belegte die Wettiner mit der Reichsacht. In der Schlacht bei Lucka (1307) siegte zwar Friedrich der Freidige über Albrechts Heer, dennoch wäre seine Herrschaft in Frage gestellt gewesen, wenn nicht 1308 Albrecht I. ermordet worden wäre. Von nun an zeigten sich die Wettiner streng kaiserlich und unterstützten namentlich die Habsburger in ihren Kämpfen gegen die Türken und die Franzosen. Je mehr aber die Hohenzollern sich emporschwangen, je mehr sie den Neid der Habsburger, welche keine andere deutsche Macht emporkommen lassen "wollten, erregten, desto unausbleiblicher war es, daß die Wettiner in diese Kämpfe zwischen Preußen und Österreich verwickelt wurden. Zunächst überflügelten die Hohenzollern ihre mächtigen Nachbarn, die Wettiner, je mehr und mehr. Ter jülich-klevische Erbfolgestreit (1609) entzweite die beiden lutherischen Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg und hätte jedenfalls einen Krieg zwischen ihnen heraufbeschworen, wenn gerade kampflustige und tatkräftige Wettiner am Ruder gestanden Hütten. Infolge von deren Nachgiebigkeit erwarb Johann Sigismund von Brandenburg Jülich - Kleve-Mark und Ravensberg und legte so den Grund zu den rheinischen Besitzungen der Hohenzollern. Da diese 1613 noch zur kalvi-nischen Lehre übertraten, so ward die Verstimmung zwischen ihnen und den Wettinern, welche in ihrer streng lutherischen Gesinnung den Kalvinismus haßten, dauernd. Unterdessen erwarb Brandenburg Preußen, und im Westfälischen Frieden setzte der große Kurfürst durch, daß ihm Magdeburg und Halberstadt, worauf Sachsen schon lange Erbanfprüche besaß, zusielen. So ist es leicht erklärlich, daß sich Johann Georg Ii. mit dem Kaiser gegen den Kurfürsten Friedrich Wilhelm verband, um ihn zur Herausgabe des eroberten schwedischen Vorpommern zu zwingen. Johann Georg Iii. hingegen vereinigte sich kurz danach (1681) mit demselben Fürsten, um Frankreichs Raubgelüste zu zügeln. Durch den Übertritt Friedrich Augusts I. zur katholischen Kirche erlangte Preußen die Führerschaft der deutschen Protestanten und überflügelte somit auch auf diesem Gebiete Sachsen. Im nordischen Kriege gingen Sachsen und Preußen wieder zusammen und eroberten gemeinsam Stettin und Stralsund. Ebenso stand es im ersten schlesischen Kriege auf der Seite Preußens, doch schon 1743 schloß Brühl ein Verteidigungsbündnis mit Österreich, dessen Spitze sich gegen Preußen richtete. So ward Sachsen in den 2. und 3. schleichen Krieg hineingezogen und bildete leider den Haupt- Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 13
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