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1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 27

1918 - Leipzig : Hirt
— 27 — 4. Was sich während Friedrichs Ii. Minderjährigkeit ereignete. Barbarossas Nachfolger war sein Sohn Heinrich Vi., ein Mann mit herrschsüchtigem, hartem Charakter. Durch Schrecken hielt er Gehorsam und Zucht, Recht und Gesetz aufrecht. Ein jäher Tod riß ihn 1197 mitten aus hochsliegenden Plänen. Heinrich Vi. hinterließ einen zweijährigen Sohn Friedrich, über den Papst Innozenz Iii. die Vormundschaft führte. Aber die deutschen Fürsten schritten zu neuer Wahl: die einen wählten Heinrichs des Löwen Sohn, Otto Iv., die anderen den Bruder des verstorbenen Kaisers, Herzog Philipp von Schwaben. Von jetzt ab tobte fast 12 Jahre der Bürgerkrieg durch das deutsche 1197-1203. Land; uugescheut überließen sich auch die übrigen Ritter und Herren der Fehdelust. Überall lag Recht und Gerechtigkeit danieder, Gewalttat und Bedrückung walteten frei. Als plötzlich 1208 Philipp von dem 1208. Psalzgrasen Otto von Wittelsbach ermordet worden war, wurde Otto Iv. von allen deutschen Fürsten als König anerkannt; aber die 1197-1215. Zustände im Reiche wurden nicht besser. Auch Otto zerfiel mit dem Papste. Innozenz belegte ihn mit dem Bann und schickte den jungen Friedrich nach Deutschland. 1215 wurde Friedrich in Aachen zum König 1215. gekrönt. Verlassen starb Otto Iv. drei Jahre später aus der Harzburg. 5. Welcher alte Kampf unter Friedrich Ii. wieder auflebte. Friedrich Ii. (1215—1250) war ein glänzender, gebildeter Fürst; aber er hatte 1215—1200. wenig Neigung für Deutschland, seine Heimat blieb der Süden. Unter ihm lebte der alte Kampf zwischen Papst- und Kaisertum (Welfen- und Hohenstaufenlum) noch einmal in aller Schürfe und Heftigkeit auf. Bei feiner Krönung hatte sich Friedrich zu einem Kreuzzuge verpflichtet. Da er sich in der Ausführung dieses Versprechens scheinbar lässig zeigte, so belegte ihn der Papst mit dem Banne, untersagte dem Gebannten den Kreuzzug und wirkte ihm im Heiligen Lande entgegen. Trotzdem gelang es dem Kaiser, durch Vertrag mit dem Sultan Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit den zugehörigen Gebieten in seinen Besitz zu bringen. Zwar ordnete danach Friedrich sein Königreich Neapel und Sizilien in trefflicher Weise, Deutschland aber blieb sich selbst überlassen. Bald kam Anlaß zu neuem Streite, indem ihn seine Feinde als Ketzer und Lästerer bei der Kirche verdächtigten. Der Papst schleuderte von neuem den Bann gegen ihn und entband alle seine Untertanen von ihrem Eid der Treue. In Deutschland wurde der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen zum Gegenkönig gewählt. Als er bald starb, schuf der Zorn des Papstes Friedrich in dem Grafen Wilhelm von Holland einen neuen Gegner. Aber Friedrich verlor den Mut nicht. Da wurde er plötzlich von ruhrartiger Krankheit hinweggerafft; in Palermo liegt er begraben. 6. Inwiefern der Papst seinen Hatz ans die letzten Hohenstaufen übertrug. Der Papst trug seinen Haß gegen Friedrich Ii. auf dessen Sohn Konrad Iv über, welcher 1250—1254 regierte. Dieser hat im 1250-1254. Kampfe mit seinem Gegner Wilhelm von Holland und mit Italien vier freudenlose Jahre verlebt; dann starb er. Konrads Sohn, Konradin, wuchs unbemerkt in Deutschland zum Jüngling heran. Ihm wollte der Papst seine Erblande Neapel und Sizilien nehmen. Auf seinen Ruf bemächtigte sich der französische Prinz Karl von Anjou 4*
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