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1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 32

1918 - Leipzig : Hirt
— 32 — Herwig, dem Könige von Seeland, dagegen wird Gudrun verlobt ^n Hetels und Herwigs Abwesenheit erstürmt der abgewiesene Hartmut Hotels Burg und füljrt Gudrun samt 60 anderen edlen Jungsrauen von dannen. Bei der Verfolgung der Räuber wird fast die ganze waffenfähige Mannschaft der Hegelingen, unter ihnen König Hetel selbst erschlagen. Mit dem Reste kehrte der riesige Held Wate zurück und vertröstet die trauernde Hilde auf die Zeit, bis das junge Geschlecht zu Mannen herangewachsen sein wird. Gudrun, die sich weigert, Hartmuts Gemahlin zu werden, muß bei dessen Mutter Gerlinde schmachvolle Magdesdienste verrichten; geduldig und treu, tränen- und klaglos trägt Gudrun das freudlose Geschick. Endlich kann im Lande der Hegelingen eine neue Heerfahrt gerüstet werden. Ortwin und Herwig finden Gudrun mit ihrer Freundin Hildburg ant Normannenstrande; mit bloßen Füßen bebend vor Frost, im nassen Gewände stehen die Mädchen im frisch-gefallenen Schnee und waschen Leinwand in der eisigen Meeresflut. Die Burg der Normannen wird in der folgenden Nacht umschlossen dann erobert und verbrannt. Die Hegelingen kehren mit den geretteten Jungfrauen heim und feiern dreifache Vermählung. So endet das Leid mit Freude, und die Treue empfängt ihren Lohn. 3. Wo die Dichtkunst später gastliche Aufnahme fand. Als das Rittertum sank, fand die Dichtkunst gastliche Aufnahme und Pflege in den Städten. Die Handwerksmeister schlossen steh zu einer Sängerzunft zusammen; ihre einzelnen Glieder nannte man Meistersänger. Nach vollbrachtem Tagewerk übten sie sich im stillen Kämmerlein in der Sangeskunst. Am Sonntag aber ward im Rathaus oder in der Kirche Singschule gehalten und öffentlich vorgetragen, was während der Woche erfunden worden war. Der beste Sänger erhielt als Preis einen Kranz oder ein Kleinod. Der Meistersang blühte besonders im 16. Jahrhundert. Damals lebte der berühmteste Meistersänger, Luthers Zeitgenosse Hans Sachs, ein Schuhmacher in Nürnberg. X. Die Kaösöurger. (Vergl. Kursus I, Seite 24—25.) 1. Inwiefern nach dem Aussterben der Hohenstaufen Deutschland ohne Kaiser war. Nach dem Tode des letzten hohenstausischen Kaisers (Konrads Iv.) herrschte in Deutschland große Verwirrung. Das kaiserliche Ansehen war so sehr gesunken, daß kein deutscher Fürst sich um die Krone bewarb; sie wurde den Meistbietenden unter den Ausländern überlassen. Die eine Partei wählte den Grasen Richard von Kornwallis, die andere den König Alfons von Kastilien. Beide haben nur wenig Geltung erlangt, da sie sich nicht um Deutschland kümmerten. Diese Zeit nennt die Geschichte das Zwischenreich oder Interregnum 1284-1273. (spr. Interregnum); es dauerte von 1254—1273. Während desselben stand das Faustrecht in voller Blüte. Die Fürsten vermehrten ihr Gebiet und ihre Rechte auf Kosten anderer. Die Ritter führten ein wildes Raubleben. Kräftigen Widerstand fanden sie an den Städten und ihren Bündnissen.
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