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1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 36

1918 - Leipzig : Hirt
— 36 — eisernen Stacheln hallend, — so wanderten sie Paar an Paar in die Kirchen, taten ihre Kutten oder Hemden ab und geißelten sich, daß ihr Blut die Wände bespritzte. Der wahnwitzige Taumel ergriff'auch die Kinderwelt. Mit dieser Geißelkrankheit verband sich die Tan^wut. Zuletzt verbot der Papst den Unfug, und die Geißelsahrt nahm nadh einem halben Jahre ein Ende. 2. Inwiefern man das allgemeine Unglück den Juden zur Last legte. Das allgemeine Unglück legte man abergläubischerweise den Juden zur Last. Das ganze Mittelalter hindurch waren sie die Ausgestoßenen der menschlichen Gesellschaft gewesen und hatten unter der Unduldsamkeit und dem Haß der (Christen schwer zu leiden. (Solche Zurücksetzung und ungerechte Behandlung erzeugte naturgemäß in den Juden Haß gegen die Christen. Da sie von Ackerbau und Gewerbtätigkeit ausgeschlossen waren, so befaßten sie sich vorwiegend mit Handel. Vor allem lagen die Geldgeschäfte in ihren Händen. Hier bot sich den Juden Gelegenheit zur Rache — und sie haben diese Gelegenheit in ausgedehntester und hartherzigster Weise benutzt. Durch argen Wucher machten sie sich um so mehr verhaßt. Die gräßlichsten Verbrechen wurden von ihnen erzählt. Man beschuldigte sie, sie hätten die Brunnen vergiftet und die Pest absichtlich verbreitet. So hielt man sich dann auch ihnen gegenüber zu jeder Schandtat berechtigt. Raubtieren gleich wurden sie aus ihren Häusern herausgerissen und zu Tausenden geschlachtet. 4. Komxah und Schiehpulver. 1. In welcher Gestalt ein sicherer Führer durch die endlose Wasserwüste gefunden wurde. Bis zum Ansang des 14. Jahrhunderts war der Ozean das die Länder und Völker trennende Element. Man befuhr das allen bekannte Mittelländische Meer; im übrigen hielt man sich in der Nähe der Küste. Die Normannen folgten dem Fluge losgelassener Raben; andere Völker bedienten sich zu gleichem Zwecke der Tauben. Am Tage richtete man sich nach der ©on.v und in der Nacht nach den Sternen. Aber jene Vogel konnten irren und Sonne und Sterne leuchteten nicht immer; so entbehrte man eines sicheren Wegweisers. Da erfand um das Jahr 1300 ein Italiener Flavio ©ioja (spr. Dschoja) den Kompaß oder die Bussole. Er stellte die auf einem Stift sreischwebende Magnetnadel in die Mitte eines Kreises, auf dessen Umfang die Himmelsgegenden verzeichnet waren, und umgab das Ganze mit einem Gehäuse. Nun fanden die Schiffer bei Tag und Nacht, bei heiterem und bedecktem Himmel sich auf dem Meere zurecht, indem sie mit Hilfe des Kompasses stets die Himmelsrichtungen bestimmen konnten. Der Ozean war erschlossen; Schiffahrt, Handel und Verkehr wurden dadurch gefördert. 2. Welchen Einfluß die Erfindung des Schietzpulvers ausübte. Nicht minder einflußreich wirkte die Erfindung des Schießpulvers. Man schreibt sie dem deutschen Mönche Bertold Schwarz zu. Das Pulver i35v. kam seit der Mitte des 14. Jahrhunderts bei der Kriegführung in Anwendung. Durch die Erfindung der Schießwaffen wurde das Rittertum zum Fall gebracht. Den neuen Geschossen hielten die Burgen
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