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1. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 45

1918 - Leipzig : Hirt
— 45 — nommenen Ansfall getötet. Johann von Leyden, der an seine Stelle trat, führte Vielweiberei^ein und ließ sich zum König des „neuen Israel" ausrufen. Als endlich die ausgehungerte Stadt in die Hände der Feinde fiel, wurde König Johann mit seinen beiden Ministern gefangen. Nachdem man sie getötet hatte, wurden ihre Leichname in Käfigen an einem der Türme von Münster aufgehängt. Iv. Kamps und vorläufiger Sieg. 1. Warum Kaiser Karl V. gegen die Reformation nichts unternehmen konnte. Lange Jahre war Karl V. im Ausland beschäftigt. Vier Kriege hatte er mit Franzi, von Frankreich geführt. Es handelte sich wesentlich um den Besitz des Herzogtums Mailand, das Franz an sich gerissen hatte, während Karl die alten Rechte Deutschlands an Oberitalien behauptete. Franz mußte auf Mailand verzichten. Im Osten brachen die Türken unter Sultan S o l i m a n in das habsburgische Gebiet ein. 1529 belagerten sie Wien. Vor dem Reichsheer zog sich Soliman nach Ungarn zurück, von wo aus er Deutschland noch öfter bedroht hat. Da maurische Seeräuber das Mittelmeer unsicher machten, so trug Karl seine Waffen auch nach Süden. Die Hauptsitze der Piraten (= Seeräuber) waren Tunis und Algier (spr. Alschier). Karl eroberte Tunis und befreite mehr als 20 000 Christensklaven. Ein zweiter Versuch, auch den Korsaren (= Seeräubern) von Algier das Handwerk zu legen, mißlang. 2. Wie inzwischen Luther wirkte und lebte. So konnte die Reformation in Deutschland erstarken und sich befestigen. Der Schmalkal-dische Bund erweiterte sich; Württemberg, Elsaß, Baden schlossen sich dem lutherischen Bekenntnis an. Luther vollendete 1534 die Übersetzung der Heiligen Schrift und legte damit zugleich den Grund zu unserer neuhochdeutschen Sprache. Durch seine trefflichen religiösen Lieder wurde er der Vater des evangelischen Kirchenliedes und durch seine Schrift an die deutschen Ratsherren, sowie durch seinen Katechismus der Begründer der deutschen Volksschule. In seinem Hause lebte Luther glücklich. Mit großer Liebe hing er an seinen Kindern, obschon er es bei ihrer Erziehung auch an der nötigen Strenge nicht fehlen ließ. Für Notleidende hatte er immer ein teilnehmendes Herz und eine offene Hand. Seine Lebensweise war einfach; gern bewegte er sich in der freien Natur; die Mahlzeiten würzte er durch sinnreiche Rede; den Abend verschönte Musik und Gesang. 1546 ist der große Mann in seiner Vaterstadt Eisleben gestorben; in der Schloßkirche zu Wittenberg hat man ihn begraben. 3. Wodurch der Kaiser die kirchliche Einheit herstellen wollte. Nachdem Karl V. feine auswärtigen Kriege beendigt hatte, wollte er zur Erledigung der deutschen Angelegenheiten schreiten. Der kirchliche Streit sollte auf dem nach Trient ausgeschriebenen Konzil entschieden werden. Als die Protestanten die Beschickung desselben verweigerten, da griff der Kaiser zum Schwerte. Er schloß mit dem Papste einen Vertrag. Sogar den Herzog Moritzvonsachsen, der dem evangelischen Glauben angehörte, brachte der Kaiser durch Versprechungen aus seine Seite. So begann 1546 der Schmalkaldische Krieg. 6* 1534. 1548.
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