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1. Teil 1 - S. 23

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
Die Faktoren der Geschichte. 23 sich als solche auch zu ihrer Zeit besonders bemerkbar gemacht haben, das findet auch Aufnahme in die Schulgeschichte und zwar dergestalt, daß jede solcher Entwickelungsphasen in besonderer Form dargestellt wird; denn es handelt sich hier um Laienbildung, und die bedarf eines möglichst einfachen Apparates. Wenn Verständnis der Gegenwart auf Grund der geschichtlichen Entwickelung Hauptzweck des Geschichtsunterrichts ist, so müssen vornehmlich alle charakteristischen Entwickeluugsphasen der. einzelnen Faktoren des gegenwärtigen Lebens norgeführt werben, bamit der Schüler sieht, wie diese Faktoren ane "einem Zustande in bcn andern bis zum gegenwärtigen übergegangen ftnb; die Entwickelungsfrage muß ihn anleiten, warum solches geschehen ist. Geschieht bies nicht, so muß der Lehrer entweber den fehlenben Stoff ergänzen, um verstanben zu werben, ober der Unterricht ist lückenhaft und läuft ans rein gedächtnismäßige Aneignung hinaus. Wie das altdeutsche Haus aussah, dessen Typus noch in vielen Gegenden im Banernhanse erhalten ist, wie die Bistümer und Klöster, die Burgen und Stadthäuser des Mittelalters waren, die noch als stumme Zeugen jener Zeit in die Gegenwart ragen, wie in Klöstern und Bistümern die ersten bentschen Schulen entstauben, wie dann die Lateinschulen und Universitäten und endlich auch die Volksschule entstanden: dies und anderes, was sich aus Urzuständen, die sich jetzt noch hier und ba erkennen lassen, durch verschiedene Stadien zur gegenwärtigen Vollkommenheit entwickelte, interessiert jeden, der überhaupt historisches Interesse hat, und muß auch den Schüler interessieren, wenn er ein richtiges Verständnis für diese Erscheinungen gewinnen soll. Diejjklsonen, die in der Geschichte dargestellt werden, müssen mit demselben Maßstabe gemessen werden, der auch sonst auf diesem Gebiete gebräuchlich ist; anders werden sie über- oder unterschätzt. Die Lebensbeschreibung eines Menschen für sich allein und seine Darstellung im Rahmen der vaterländischen, bezw. Weltgeschichte sind zwei ganz verschiedene Dinge; bte historische Gerechtigkeit und Sachlichkeit fordert, daß dies geschieden wird. Das.militär hat in den modernen Staaten, vorzüglich in Deutschland, eine so hervorragende Bedeutung, daß es geradezu ein Mangel an zeitgemäßer Bildung ist, in biesem Stücke ganz unerfahren zu sein. Doch ist auch hier Fachbildung und Laien-bilbung zu unterscheiben. Kein öerstänbiger Mensch erwartet von einem Civilisten das Maß militärischer Kenntnisse, das man bei einem Soldaten, zumal bei einem Berufssolbaten, voraussetzt. Wenn der gewöhnliche Civilist die verschobenen Waffengattungen unterscheiben kann, einigermaßen weiß, was er sich unter Kompanie, Eskadron, Batterie, Bataillon, Regiment, Brigade, Division und Armeekorps vorzustellen hat, den Gefreiten nicht mit
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