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1. Teil 1 - S. 29

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
Der Zweck des Geschichtsunterrichts. 29 sie in ihrer rechten Bedeutung, nur so wehrt sie dem Parti-kularismns und bildet ein rechtes, echtes und notwendiges Glied der Reichsgeschichte. Gerade bei der Geschichte muß man sich vor aller Künstelei hüten. Je objektiver die Geschichte dargestellt wird, desto besser und wirkungsvoller ist sie. Das gilt dem Schnlhistoriker und Lehrer ganz genau so wie dem Historiker von Fach. Es ist die Behauptung ausgestellt worden, jede Geschichtsstuude müsse von der Heimat des Schülers ausgehen. Das ist eine Forderung, die sich, ohne Naturwidrigkeiten zu begehen, in der Praxis nirgends durchführen läßt. Gehen wir z. B. zu Ausaug der deutscheu Geschichte von Haus und Familie aus und sehen, wie sich _ die engen wirtschaftlichen und sozialen Formen allmählich großem Staatsgebilden erweitern, wie dann die germanischen Völkerschaften in Kampf mit dem gewaltigen Rom geraten, so wäre es geradezu gewaltsam und spruughast, nun dementsprechend auch die zweite Periode, die Einführung des Christentums, behandeln zu wollen. Nein, hier muß umgekehrt verfahren werden. Von außen, gewaltsam, vielfach auf der Spitze des Schwerts wird das Christentum in die meisten deutschen Gaue gebracht, und erst allmählich dringt es in die entlegensten Heiden und Waldwinkel. So muß es auch im Schulunterrichte auftreteu. Mit seinem Stammesherzog Widukiud zieht z. B. das sächsische Kind in den Kampf, mit ihm kämpft und unterliegt es, mit ihm zieht es aber auch zur Taufe und in die Gemeinschaft der christlichen Kirche. So wird die Geschichte noch einmal durchlebt, so zieht sie in lebensvollen Gestalten in die Herzen der Schüler ein und errichtet sich Denkmäler, die dauernder sind als die von Stein und Erz. „Eins nach außen, schwertgewaltig, Um ein hoch Panier geschart. Reich nach innen, vielgestaltig, Jeder Stamm nach seiner Art." Der Zweck des Geschichtsunterrichts. Bei Untersuchungen, wie die vorliegende, muß man Wissenschaft und Schule geuau unterscheiden. Wissenschaft und Schule haben verschiedene Zwecke. Der Endzweck aller wissenschaftlichen Forschuugeu ist Erkenntnis der Wahrheit; der Hauptzweck der Schule ist Erziehung. Die Geschichte der Methodik eines Faches zeigt uus, wie die Jünger dieses Faches gerungen haben, den ihnen gesteckten Zweck
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