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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 2

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
2 Einleitung. bare Leitung in die Schicksale der Völker eingreift. Es ist dies das Walten der göttlichen Vorsehung, die alle Menschen zur Erkenntnis Gottes und der Wahrheit führen will (1. Tim. 2, 4). Wir erkennen, daß die Menschheit nur dann glücklich sein kann, wenn die von Gott geoffenbarten Grundsätze der Religion und der Sittlichkeit, des Rechtes und der Freiheit von Fürsten und Völkern heilig gehalten werden. Sie sind die Grundsäulen, auf denen das Wohl der Staaten wie der Familien beruht. So ist die Weltgeschichte die Lehrerin der Menschen. Anmerkung. Das Wort Histürie ist ein griechisches Wort und heißt Erkundigung, Erforschung. Die Weltgeschichte wird auch Univ ersal g es chi cht e (allgemeine) genannt. Wird die Geschichte eines einzelnen Volkes oder Landes erzählt, so ist dies eine Partikular- oder Spezialgeschichte (Einzelgeschichte). Spezialgeschichten sind ferner: die Geschichte der Erfindungen und Entdeckungen, die Geschichte der einzelnen Wissenschaften, die Kunst-, Litteratur-, Handels-, Kriegs- und Kulturgeschichte. Letztere ist die Geschichte der Fortbildung und Ausbildung des menschlichen Geistes in Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe. Ethnographie oder Völkerkunde ist die Beschreibung der Eigentümlichkeiten, die wir in Bezug auf Sitten, Gebräuche, Religion, Lebensweise rc. bei den einzelnen Völkern vorfinden. Befaßt sich die Geschichte bloß mit den staatlichen Verhältnissen eines Volkes, so ist sie politische Geschichte. Werden die Begebenheiten bloß angegeben, wie sie der Zeit nach aufeinander folgen, mit Angabe des Jahres und des Tages, so ist dies eine Chronik (Zeitbuch). Annalen (Jahrbücher) sind Geschichtsbücher, in denen die vorzüglichsten Begebenheiten einzelner Jahre erzählt werden Monographie ist die Geschichte eines einzelnen Gegenstandes, Biographie die Lebensbeschreibung einer einzelnen Person. Memoiren (Metrtoähren — Denkwürdigkeiten) sind Ausschreibungen aus dem eigenen Leben. Die Geschichtsdarstellung ist eine kritische (prüfende), wenn sie untersucht, ob das, was als Begebenheit erzählt wird, wahr oder falsch ist. Wenn der Geschichtschreiber sich nicht damit begnügt, die Begebenheiten zu erzählen, sondern sie in ihrem Zusammenhange auffaßt und zeigt, wie sie ineinandergreifen und welche Wirkungen die zu Grunde liegenden Ursachen haben mußteu, so ist dies eine pragmatische Geschichte, und die Darstellung heißt Pragmatismus (Nutzauweuduug). Werden gleichzeitige Begebenheiten zusammengestellt, so ist die Geschichte eine synchronistische. Wird die Geschichte so erzähltdaß sie auch den Nichtgelehrten verständlich ist, so ist sie eine populäre (volkstümliche). 8 2. (Üitellfit und Hilfswissenschaften. 3) Der Geschichtschreiber schöpft die Kenntnis der Vergangenheit aus den geschichtlichen Quellen. Die Quellen sind jene Mittel, wodurch das Andenken an die Begebenheiten überliefert wird, also die Nachrichten aller Art. Es gibt ge schrie-
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