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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 24

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
24 Das Altertum. 25) Als erster Religionsstifter gilt Haoma, dessen Lehre Zoroaster später (1500 v. Chr.) weiter entwickelte und deutete, 'als erster König aber Dschemschid, der Persepolis erbaut haben soll. Das Volk war in vier Kasten eingeteilt: die der Priester, der Krieger, der Ackerbauer und der Handwerker. Unter Dschemschids Urenkeln Ir et und Tur teilte sich der Staat in die beiden Reiche Iran und Turan, welche durch den Hindukuh voneinander geschieden waren. Es gereicht diesem Priesterstaate zu hohem Ruhme, daß seine Geschichte, wenigstens solange er ungeteilt war und ausschließlich von den Priestern regiert wurde, nicht mit den Greueln befleckt ist, die uns bei andern Völkern begegnen. Das Zendvolk siel schon frühe den metrischen und persischen Eroberern anheim, und so verbreitete sich die Zendreligion über ein größeres Ländergebiet von Asien. Anmerkungen. 1. Orns heute Amu, Jaxartes heute Sir oder Sihre. 2. Das Reich Iran im engeren Sinne ist das Land, welches zwischen dem Kaspischen Meere und dem Persischen Meerbusen liegt, Indien östlich, Assyrien und Babylonien westlich zur Seite hat. Es machte bald einen Teil des assyrischen, des medischen, des persischen, dann des syrischen Reiches aus. Nach dem Untergang dieser Staaten entstand hier das Reich der alten Part her. Gegenwärtig bildet das Land das Herz von Persien und die Ruinen von Persepolis finden wir im alten Stammlande der Perser nicht weit von Schiras, der sogenannten Rosenstadt. Turan dagegen ist das alte Baktrien, das heutige Turkestan oder die Türkische Tatar ei. Es ist merkwürdig, daß dieses Volk nach seinem Abfalle von dem Priesterstaate seiner Gesittung verloren ging und in Wildheit und Roheit fiel. Die Tnranier erscheinen in der Geschichte als raubsüchtige Horden und waren Bei den Jraniern so gefürchtet, daß diese das Reich des Bösen (des Ahriman) nach Turan verlegten. Welch ein Unterschied heute noch zwischen einem Perser und einem Tataren! 3. Die Zendreligion war ursprünglich Lichtdienst, d. H. Verehrung der Sonne als des höchsten Wesens, das alles Gute spendet, von dem zugleich Licht und Lebenskraft ausgeht. Es ist also der Baalsdienst nur in geistiger Form, den wir auch bei den übrigen Völkern der alten Welt treffen. Später sank der Lichtdienst zum Feuerdienst herunter, wozu der naphthareiche Boden, in den man nur ein Rohr zu stecken und oben anzuzünden Brauchte, verleitete. Noch heute gibt es in Persien, das dem Mohammedanismus anheimgefallen ist, zerstreute Feueranbeter (Parsen), die von den Türken Gnebern (Ungläubige) genannt werden. Dieser Feuerdienst hatte feine Tempel, sondern wurde im Freien, namentlich auch auf Berghöhen, verrichtet und war mit Opfern von Pferden, oft auch mit Menschenopfern verbunden. Später wurden die Religionssätze von Zoroaster (Zarathustra, Goldstern, Zerduscht) weiter ausgebildet und in Zusammenhang gebracht. Wann Zoroaster lebte, ist nicht genau Besannt, jedenfalls nicht später als 1500 v. Chr. Wahrscheinlich ist aber seine Lehre erst etwa zur Zeit des Cyrus aufgeschrieben worden,
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