Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 31

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 13. Die Chinesen. 31 fische Mauer vollendete und zuerst den Titel „Kaiser" angenommen ^ haben soll. 32) Im Jahre 57 v. Chr. kamen zum erstenmal Japaner nach China, und brachten von dort chinesische Sitte und Kunstfertigkeit in ihre Heimat zurück. Im Jahre 386 n. Chr. zerfiel das Land in zwei verschiedene Reiche, von denen jedes seinen eigenen Kaiser hatte. Im Jahre 581 wnrden dieselben wieder vereinigt. Nachdem die Tataren und andere ausländische Völker China schon lange beunruhigt und in Krieg verwickelt hatten, brachen (1215) die Mongolen unter Dschingis-Khan (Te- r mndschin) in das Land und stürzten die einheimische Dynastie. Von ihnen wurde der Zopf in China eingeführt, den die Tataren trugen, während die Chinesen ihr Hanpt bis dahin nicht scheren ließen. Doch regierten die Vwen, wie sie sich nannten, nur 88 Jahre. Unter ihnen durften Fremde in das Land und kamen die ersten christlichen Missionäre nach China. 1368 wurde das Joch der Mongolen abgeschüttelt und es kam H o n g- Wn, ein buddhistischer Mönch, zur Regierung. Er wurde der Stifter der , Dynastie der Ming, gegen welche l£44 eine Empörung angezettelt wurde. V Man rief die Mandschns, welche nordöstlich von China wohnten, zu Hilfe. Diese kamen und schlugen die Empörer, blieben aber im Lande und setzten ihren Fürsten zum Kaiser ein. Dessen Dynastie ist die der Tai-Tsin (Ta-tsing), die jetzt noch über China herrscht. Nach der Vertreibung der Mongolen (1368 n. Chr.) wurde das Land den Fremden wieder verschlossen, und nur einzelnen gelang es, sich in China niederzulassen. Doch knüpften feit 350 Jahren die Europäer, insbesondere die Portugiesen, Holländer, Engländer und Franzosen, Handelsverbindungen mit China an; es durften die Fremden aber nur die Stadt Kanton Betreten und mußten auf den Benachbarten Inseln sich aufhalten. Erst 1858 wurden infolge von Kriegen und Niederlagen die Chinesen zu Handelsverträgen gezwungen und sind die Schranken gefallen, die Bisher den Verkehr hinderten. 1867 Besuchte sogar eine chinesische Gesandtschaft die vornehmsten europäischen Höfe. Anmerkungen. 1. China in seiner gegenwärtigen Ausdehnung hat mit seinen ihm unterworfenen Ländern einen Flächenraum von 11 000 000 qkm mit 434 Millionen Einwohnern. Allein das eigentliche China ist nur 3 000 000 qkm groß und hat doch nicht weniger als 405 Millionen Einwohner. Den Alten war China fast ganz unbekannt, sie wußten nur, daß es dort Seidenwürmer gebe, und nannten so auch die Einwohner (Set eil — Seidenwürmer). Die Chinesen selbst nannten ihr Land „das Reich der himmlischen Mitte", ober „die himmlische Blume der Mitte", weil sie meinten, die Erde sei eine Fläche, in deren Mittelpunkt ihr Land sei, und sie selbst seien das vorzüglichste Volk. Wir finden schon frühe bei ihnen eine hohe Kultur. Einzelne Künste sind zwar sehr zurückgeblieben, z. B. die Bildhauerkunst, die Zeichenkunst und die Malerei, und selbst Ackerbau und Viehzucht werden noch wie in ihren ersten Anfängen getrieben. Dagegen ist die Schifss-bauknnst sehr ausgebildet; den Kompaß, die Buchdruckerknust und das Schießpulver kannten die Chinesen lange vor den Europäern. Den Seidenbau, die Seidenspinnerei und Weberei, die Papierbereitung aus Stroh, das Schmelzen des Eisens und Verwandeln desselben in Stahl, und die Bereitung des Porzellans war lange vor Christi Geburt bekannt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer