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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 203

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 73. Cäsars Alleinherrschaft und Ende. 203 jungen gewonnen war, und obgleich die Republik sich überlebt hatte, sprach es sich boch bei mehreren Veranlassungen mißbilligenb gegen den Königstitel aus. Auch unter einer Anzahl Senatoren lebte noch das Gefühl für Freiheit und Selbstänbigkeit fort, und es verbanben sich beshalb 60 der vornehmsten Männer, Marcus Brutus und Cajus Cassius an ihrer Spitze, um Cäsar ans bent Wege zu räumen, bevor es ihm gelungen wäre, ein Königtum aufzurichten. Da gerabe wieder ein Krieg gegen die Parther entbrannte, so hatte Cäsar durch die Männer, die über die Sibyllinischen Bücher zu wachen und bieselbeu auszulegen hatten, verbreiten lassen, es stehe in benfelben geschrieben, daß nur ein König die Parther besiegen könne. Es sollte beshalb am 15. März des Jahres 44 v. Chr. der Antrag im Senate gestellt werben,l1, daß Cäsar außerhalb Italiens sich König nennen bürfe. Dieser Tag rourbe von den Verschworenen zur Ausführung ihres Vorhabens gewählt. Kaum hatte Cäsar beit Senat betreten, rottrbe er umringt und angegriffen. Von 23 Dolchstichen bnrchbohrt, sank er tot an der Sattle des Pompejtts itieber. Aber wie ans allen Gewaltthaten, so konnte auch aus biefer der Same künftiger Freiheit nicht hervorsprossen. Anmerkungen. 1. Cajus Julius Cäsar wurde 100 v. Chr. geboren, war dem-uach sechs Jahre jünger als Pompejus und Cicero, und 56 Jahre alt, als ihn ein gewaltsamer Tod ereilte. Die Gattin des Marius war die Schwester seines Vaters. Er heiratete die Tochter des Lucius Cinna und kam durch diese Verwandtschaft mit Cinua und Marius auf die Seite der Volkspartei. Sulla befahl ihm, sich von dieser Fran zu trennen, aber Cäsar, charaktervoller als Pompejus, weigerte sich standhaft und wurde deshalb ebenfalls geächtet. Nach Sullas Tode kehrte er uach Rom zurück und machte viele Schulden, um durch Bestechung des Volkes zu Ämtern und dadurch zur Verwaltung einer Provinz gelangen zu können. Er bekleidete auch wirklich das Amt eines Pontifex, eines Kriegstribnns, Quästors, wurde Oberpontifex und endlich Konsul zugleich mit M. Crassus. Als er nach Ablauf des Konsularjahres in seine Provinz reisen wollte, verbürgte sich Crassus für ihn, daß die Gläubiger ihn ziehen ließen. Die zehnjährige Amtsführung in Gallien, sowie seinen Aufenthalt in Spanien, Afrika, Ägypten und in Pontns benützte er denn auch so trefflich, daß er seine Schulden alle bezahlen, 248 Millionen Mark nebst 2822 goldenen Kränzen im Gewicht von 20 414 Pfund in die Staatskasse niederlegen und das Volk an 22 000 Tischen bewirten konnte. Überdies schenkte er 150 000 Bürgern je 10 Pfund Ol, einen Scheffel Getreide und verteilte gegen zehn Millionen Mark unter sie. Jeder gemeine Soldat bekam 3400 Mark, der Centurio 6800, der Kriegstribun 13 600. Wie groß die Schmarotzerei in Rom war, geht daraus Ijeidor, daß Eäfar ausdrücklich bestimmte, daß Bet öffentlichen Spenden nicht mehr als 150 000 Bürger beschenkt werden sollten.
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