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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 204

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 v. Chr. 204 Das Altertum. 2. So sehr Cäsar im Anfange die gesetzlichen Behörden wenigstens dem Schein nach achtete, so willkürlich verfuhr er nach seiner Rückkehr aus dem Morgenlande. Er vermehrte den Senat bis auf 900 Mitglieder und nahm in denselben viele Leute ohne Verdienste, ja ohne Vermögen auf, um sich eine große Mehrheit von Stimmen zu sicher». Er schuf Titel ohne Dienstleistungen und ernannte Männer zu Konsularen, die nie ein öffentliches Amt bekleideten, um sie iit die Provinzen schicken zu können. Dies beleidigte die Senatoren aus den alten patrizischen Familien, die sich deshalb auch gegen ihn verbanden. Man wollte ihn im Senate umbringen, um da die Freiheit zu rächen, wo sie verletzt worden war, und den Schein eines Meuchelmordes von sich abzuwenden. Als Cäsar in dem Senate seinen Sitz eingenommen hatte, drängten sich die Verschworenen an ihn heran, und einer von ihnen, Tullius (Sim6 er, bat um Begnadigung seiner verbannten Brüder. Da Cäsar dies, wie man vorauswüßte, abschlug, so führte der Senator Casca den ersten Stich. Cäsar sprang auf; als er sich aber unrettbar verloren sah, hüllte er sich in seine Toga ein und fiel wehrlos unter den Dolchen seiner Feinde. Daß er beim Anblick des M. Brutus ausgerufen haben soll: „Auch du, mein Sohn!" ist nicht verbürgt. 3. Cäsar besaß eine gelehrte griechische Bildung und hatte auf Rhodus in der Redekunst sich vervollkommnet. Cr war, wenn auch ehrgeizig, doch nicht bösartig. Dabei war er persönlich tapfer, unerschrocken und schnell besonnen, was er hauptsächlich bewies, als er auf der Rückkehr von Rhodus (76 v. Chr.) von Seeräubern gefangengenommen wurde und sich loskaufen mußte. Als er frei geworden, nahm er ein paar Schiffe, setzte den Seeräubern nach, holte sie ein und führte sie nach Pergamum, wo er sie kreuzigen ließ, wie er ihnen gedroht hatte, als er gefangen bei ihnen war. Obwohl er viel Blut in seinem Bürgerkriege vergoß und — was ihm das Volk sehr übel aufnahm — einen Triumph über die Pompejaner feierte, so trat er doch nicht in die Fußstapfen des Sulla und Marius. Ein schöner Zug von ihm ist es, daß er den Briefwechsel des Pompejus, den man ihm überbrachte, ungeöffnet verbrannte. Kurz vor seinem Tode unternahm er noch großarlige Bauten und faßte bereits den Gedanken, Rom zur Welthauptstadt zu machen. Er wollte die Pontinischen Sümpfe austrocknen und die Landenge von Korinth durchstechen lassen. Die beiden letzten großartigen Entwürfe harren bis heute noch vergeblich ihrer Ausführung. 8 74. Das zweite Triumvirat. Ende der Republik. (43—31 v. Chr.) 209) Die angebliche Befreiung des Staates von der Tyrannei Cäsars fand beim Volke so wenig Beifall, daß die Verschivoruen in ernstliche Lebensgefahr kamen, und nur durch zahlreiche Bewaffnete vor der Volksrache sich schützen konnten. Marcus Antonius, der im Jahre 44 zugleich mit Cäsar Konsul war, versuchte mit Hilfe des Reiterobersten M. Lepidus das Volk gegen Cäsars Mörder aufzureizeu. Doch bewilligte der Senat
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