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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 209

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 75. Die Alleinherrschaft des Augustus. 209 den er gegen Verres führte, der als Qnästor in Sizilien sich schmähliche Grausamkeiten und Räubereien hatte zu schulden kommen lassen. Verres zog es vor, uoch vor beendigtem Prozesse in die Verbannung zu gehen. Als Ädil, Prätor und Consnl zeichnete sich Cicero durch seinen Rechtlichkeitssinn aus, zog sich aber durch seine Bemühungen in der Catilinarischen Verschwörung (s. § 70 Anm. 3) so viele Feinde zu, daß er seines Lebens nicht mehr sicher war und das Vaterland verlassen mnßte. Daß er nach seiner Rückkehr aus der Verbannung sich gegen die ersten Triumvirn weniger schroff zeigte, darf man auf die Rechnung der vielen Verfolgungen setzen, die er auch nach seiner Rechtfertigung durch den Senat zu erdulden hatte. Cilicien, das er als Provinz erhalten, verwaltete er nicht nur mit großer Uneigennützigkeit, eine Tugend, welche ihm in seltenem Grade eigen war, sondern schützte auch die römischen Bundesgenossen mit solchem Erfolge, daß ihn seine Soldaten zum Imperator ausriefen. Obwohl feine Familienverhältnisse wegen seiner Uueigennützigkeit sehr zerrüttet waren, nahm er doch weder von Pompejns noch von Antonius ein Amt an, hielt vielmehr im Senate sowohl als vor dem Volke jene berühmten Reden, die wegen ihrer Heftigkeit an die Reden erinnerten, welche Demosthenes gegen den König Philipp hielt, und die deshalb auch „Philippiken" genannt wurden. _ Eben darum setzte ihn Antonins auch auf die Proskriptionsliste. Popilins Sanas, dem Cicero durch seine Beredsamkeit das Leben gerettet, erreichte den alten Mann bei Cajeta (Gatzta) auf der Flucht hieb ihm den Kopf und die Hand ab und brachte sie nach Rom, wo sie auf der Rednerbühne, auf der einst Cicero gesprochen, aufgesteckt wurden. Daß Fulvia, die Gemahlin des Antonius, die Zunge mit Nadeln durchstochen habe, ist bestritten, obwohl dieses Weib grausam und niederträchtig genug war. Cicero starb 63 Jahre alt ant 7. Der. 43 v. Chr. 8 75. Die Meiilherrschllft -es Äugustus. (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.) 214) Als Octavian nach Rom zurückgekehrt war, kam ihm der Senat nicht minder unterwürfig entgegen, als er dem Cäsar entgegengekommen war. Er gab ihm zwar nicht den Königstitel, wohl aber übertrug er ihm alle höheren Staatsämter. Octavian war Konsul, Censor, Vorsitzender des Senats, Oberpriester, Oberbefehls Haber über sämtliche Streitkräfte, sogar Volkstribun und als solcher unverletzlich. Er erhielt den Namen „Vater des Vaterlandes" und den Titel „Augustus" (der Heilige). Der Monat, in dem er geboren wurde, wurde fortan August genannt. Der neue Augustus benützte^ diesen Einfluß in einer sehr milden Weise, die von der blutdürstigen Grausamkeit, die er als Triumvir zeigte, vorteilhaft abstach. Er umgab sich zwar mit einer Leibwache, den Prätorianern, erleichterte die Last des Kriegsdienstes aber dadurch, daß er die Streitmacht auf 25 Legionen beschränkte. Diese
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