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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 225

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 80. Christus, der Sohn Gottes. 225 2. Die Strenggläubigen unter den Juden nannten sich P h a-ruschin, d. i. die Reinen (Pharisäer), weil sie /ich nicht nur sorgfältig an das Gesetz hielten, sondern auch an die Überlieferungen der Rabbineii. Die Rabbiueu aber hatten sich bemüht, durch eine Menge kleinlicher Vorschriften, die sie den Zaun des Gesetzes nannten, dafür zu sorgen, daß dieses nicht übertreten werde. Um z. B. zu bewirken, daß der Sabbat nicht entheiligt werde, verboten sie an diesem Tage sogar, den Kranken Arznei zu beschaffen. Es war nicht nur nicht neftattet, Speise zu bereiten, man durfte nicht einmal im Vorübergehen Ähren pflücken. Es war sogar bestimmt, wieviele Schritte man außerhalb der Stadt gehen dürfe (Sabbatrocg — eine Wegstrecke von 18 Minuten Länge). Auch waren vielerlei Waschungen vorgeschrieben. Pharisäer waren demnach Leute, die sich hüteten, ja nicht durch Berührung mit Verbotenem sich zu verunreinigen. Von den Rabbineu kamen die Überlieferungen der Alten her, die bei Markus 7 erwähnt werden. Überlieferungen hießen diese Vorschriften, weil sie nicht niedergeschrieben waren, sondern sich mündlich vom Lehrer auf die Schüler fortpflanzten. Erst nach der Zerstörung Jerusalems schrieb man diese Überlieferungen nieder, und es entstand der Talmud (Lehrbuch), der jetzt noch für die rechtgläubigen Juden teilweise Geltung hat. Im Gegensatz zu den Pharisäern., gab es wieder solche, die zwar das Gesetz M o s i 5, ober nicht diese Überlieferungen annahmen. Sie legten sich selbst den Ehrennamen: die Gerechten (Sadikim) bei, als ob sie die reine mosaische Religion ohne Menschensatzungen bekennten. Allein die Sadduzäer wurden ohne den Zaun des Gesetzes leichtfertig. Sie leugneten die Auferstehung der Toten und die ewige Vergeltung. Eine andere Sekte, die der Essäer, kommt in der Heiligen Schrift nicht vor. Es waren Einsiedler, die gemeinschaftlich ein stilles Leben führten und an den öffentlichen Geschäften sich nicht beteiligten. 3. Schon zur Zeit der Makkabäer erkannten die Juden den Simon, den Bruder des Judas, nur so lange als Fürsten an, bis ein glaubhafter Prophet aufstünde (1 Mass. 14, 41). Um die Zeit der Geburt Ehristi gab es Leute, roie der gottesfürchtige Simeon, die fest überzeugt waren, daß in diesen Tagen der Heiland geboren werde. Die Ankunft der Magier aus dem Morgenlande beweist, wie weit diese Überzeugung unter den Völkern verbreitet war. Auch die Frage, welche die Abgesandten der Priester und Pharisäer an den Johannes stellten, gibt von der allgemeinen Erwartung Zeugnis. Sie fragten den Johannes einfach: „Bist du es, der da kommen sollv" 8 80. Christus, der Zohll Gottes. 228) Unter der Negierung des Kaisers Augustns und zwar tu den nagelt, da Herodes der Große noch lebte, wurde Jesus Christus, der hochgelobt sei iu Ewigkeit, zu Beth-lehcm im Lande Juda aus Maria, der Jungfrau, aus dem stamme David geboren. Die Gottheit stieg vom Himmel herab, damit die Ihenschheit wieder in den Himmel aussteigen könne. In tiesfter Armut kam Der zur Welt, durch deu alle reich werden
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