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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 235

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 84. Die Flavier. Vespasicm. Titus. Domitian. 235 Anmerkungen. 1. Vespasian, ein Sabiner, war von Jugend auf Soldat und deshalb an Zucht und Ordnung gewöhnt. Er säuberte den Senat von den schlechten Individuen, die Aufnahme gefunden, und erhöhte die Zahl der Senatoren, die zu 200 hernntergesniikeu war, wieder aus 1000, zog deu Senat auch in allen Staatsangelegenheiten zu Rate. Er stellte zuerst öffentliche Lehrer der Beredsamkeit an. Er erhob die großen Grundbesitzer der Provinzen in den Ritterstand und schuf so eine unabhängige Reichsritterschaft. Sein größtes Bauwerk ist das Kolosseum, eiu Amphitheater, welches 90 000 Personen faßte. Man kann zwar dem Vespasian auch vorwerfen, daß er geizig war, ueite Steuern einführte und sogar Ämter verkaufte, um Geld zu bekommen. Aber man muß bedenken, daß in den Staatskassen kein Geld war, daß die Provinzen misgefogeit waren und daß unter ihm doch niemand seines Eigentums beraubt wurde, wie es unter seinen Borfahren geschah. 2. Claudius Civilis, ein Bataver, war, wie seiner Zeit Armi-nins, in römischem Solde gestanden, hatte im Dienste der Römer ein Ange verloren, war unter Nero falsch angeklagt worden und hatte lauge in Rom im Gefängnisse geschmachtet. Als er nun nach Hause kam, stellte er sich an die Spitze seiner Landsleute und suchte auch die übrigen germanischen und gallischen Stämme gegen die Römer aufzureizen. Ihn unterstützte die Seherin Beliebn, die unter den Brukterern, im heutigen Müusterlande, in einem einsamen Turme lebte. Sie weissagte den Römern Untergang, was auch eintraf, da die Römer (71) bei Xante» geschlagen wurde«. Unter den gallischen Legionen hatte In lins Sabinns den Plan, ein gallisches Reich zu stiften und als Kaiser an dessen Spitze zu treten. Bercint hätten die Germanen und Gallier das römische Reich über den Haufen geworfen. Aber das Vorhaben zerschlug sich au der Uneinigkeit der deutschen Stämme, von denen Ta eit ns in seiner Beschreibung Germaniens sagt: „O möchte doch d ie Zwietracht unter den Deutschen immer dauern, d a-m 11 die Gefahr, die sie dem römischen Reiche drohen, ferne bleibe." Dem Feldherrn Petilins Cerealis gelang es, die Gallier und Germanen niederzuwerfen. Belleda wurde in dem Triumphe, den Vespasian über die Germanen hielt, als Gefangene aufgeführt. 3. Die römischen Landpfleger plagten und mißhandelten die Inden auf alle Weise. Sie nahmen sogar den hohepriesterlichen Schmuck iu Verwahrung und setzten die Hohepriester willkürlich ein und ab. Taufende von Juden wurden in den einzelnen Städten in heimtückischer Weise niedergehauen. Gessins Flor ns verlangte, die Juden sollten dem Kaiser opfern und rief dadurch einen Aufstand hervor. Aber auch alle Römer, die sich der Geschäfte wegen in Jerusalem aufhielten, und alle römischen Soldaten, die den Juden in die Hände sielen, wurdeu ermordet. Der syrische Statthalter Gest ins Gallus, der in Judäa einrückte, konnte nichts ausrichten. Das ganze Land stand in Waffen. Nur dem Vespasian und dem Titns gelang es, Judäa gänzlich zu verwüsten und Stadt und Tempel zu zerstören. Titns ließ während der Belagerung alle Inden kreuzigen, deren er habhaft wurde, und die Kreuze deu Manern gegenüber aufstellen. Um so verzweifelter wehrten sich die Juden, die ihr Schicksal voraussahen, trotzdem daß der Mangel
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