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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 317

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 116. Die drei ersten Kreuzzüge. 317 Heiliggrabkirche zu und hatte dort eine Erscheinung, die ihn in seinem Vorhaben ermunterte. Im Abendlande angekommen, entflammte er besonders auf der Kircheuversammlung zu Clermont die Gemüter, aber er konnte den Ausbruch des Hauptheeres nicht erwarten, sondern zog mit einer ansehnlichen Streitmacht dem französischen Ritter Walter von Habenichts (Sans-avoir) nach, der auf eigene Faust mit zahlreichen Haufen vorausgeeilt war. Beider Leute ließen sich jedoch Unordnungen zu schulden kommen, verübten Gewaltthätigkeiten und brachten die Ungarn, die. Bulgaren und Griechen wider sich auf und wurden größtenteils aufgerieben. Auch erregten sie Mißtrauen gegen die Absichten der Kreuzfahrer, so daß dadurch dem Hauptheere viele Schwierigkeiten entstanden. Peter erreichte zwar mit demselben Jerusalem und trug durch seine Reden viel dazu bei, den gesunkenen Mut der Christen wieder aus-zurichten. Nach der Eroberung der Stadt blieb er einige Zeit lang noch betend an den heiligen Stätten; dann kehrte er in das Abendland zurück, wo er in dem von ihm gestifteten Kloster zu Hny (Üi) im Bistum Lüttich starb (1115). 2. Als Urban Ii. auf der Kircheuversammlung zu Clermont gesprochen hatte, ries die ganze Versammlung wie aus einem Munde: Gott will es! Der Bischof Ademar von Puy nahte sich der Erste dem Papste und bat knieend um die Erlaubnis, an dem Kreuzzuge teilnehmen zu dürfen; ihm folgten die meisten anwesenden Bischöfe, Fürsten und Ritter. Sie hefteten ein rotes Kreuz auf ihre rechte Schulter, als Zeichen des gemeinsamen Unternehmens und der neuen christlichen Verbrüderung. Zugleich verlieh der Papst allen denen, welche nicht äußerer Ehre und Geldgewinnes halber nach Jerusalem pilgerten, einen vollkommenen Nachlaß aller zeitlichen Sündcnstrafen. 3. Gottfried von Bouillon (nach seinem Stammschlosse Bouillon im belg. Luxemburg so genannt) zählte Karl den Großen unter seine Ahnen. Von Jugend auf hatte Gottfried eine Sehnsucht nach dem Heiligen Lande, weshalb er mit Freuden das rote Kreuz sich aufheftete. Er war nicht nur tapfer, sondern auch keusch, mäßig, mild, fromm, freundlich und freigebig gegen jedermann, unbeherrscht von der Liebe zu irdischem Besitze. Auch sein Äußeres war einnehmend. Beinahe hätte aber Gottfried sein Leben eingebüßt, noch bevor er Jerusalem gesehen. In einem Walde eilte er einem Pilger, der von einem Bären angefallen wurde, zu Hilfe und,erlegte das Tier. In diesem Kampfe wurde er am Fuße verwundet und besinnungslos hinweggetragen. Vor Jerusalem hatten die Anführer sich hohe vierseitige Türme machen lassen, welche man an die Mauer schieben konnte und von welchen man Fallbrücken herabließ, um über die feindliche Mauer hiuwegzuspringen. 4. Bernhard der Heilige, Abt zu Clairvaux, war geboren zu Fontaines in Burgund vier Jahre vor dem ersten Kreuzzuge. Sein Drang zum Klosterleben war so stark, daß er 20 feiner Jugendgeuossen bewog, mit ihm die Welt zu verlassen, worunter fünf feiner Brüder. Sie gingen in das Kloster Eiteaur bei Dijon, wo Bernhard schon nach zwei Jahren Abt wurde. Von dort stiftete er in einer wüsten Einöde, das Wermutthal genannt, jenes Kloster, das als Licht thal (Clairvaux) die berühmte Mutterabtei der Eistercienser wurde. Er gründete überhaupt nicht weniger als 160 Klöster. Als er um Ostern 1146 in einer großen Versammlung zu Veze lay predigte, gewann er so viele, die sich entschlossen, das Kreuz zu nehmen, daß selbst die in Massen ausgestreuten Kreuze nicht hinreichten, sondern Bernhard selbst sein Kleid Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 14
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