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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 318

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
318 Die mittlere Zeit. zerschneiden mußte, um Kreuze daraus zu machen. Gott schenkte ihm selbst die Wundergabe, um ihn als seinen Diener zu ehren. Auch in Deutschland predigte Bernhard das Kreuz und gewann in Spei er den Kaiser Konrad Iii. dafür. 5. Richard von England und Philipp August vou Frankreich hatten nach der Eroberung vou Akkou ihre Fahne aufpflanzen lassen. Leopold von Österreich hatte dasselbe gethan; aber Richard wollte dies nicht dulden und ließ die österreichische Fahne herabreißen, weshalb Leopold Akkon verließ. Die Könige von Frankreich und England stritten beständig um die Beute und die eroberten Besitzungen untereinander und mit den übrigen Grasen. Als Philipp August abgezogen war, überließ Richard sich uoch ungescheuter aller Willkür, als vorher. Er hatte mit dem Sultan Sa ladin einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem die türkischen Gefangenen in verschiedenen Abteilungen losgekauft werden sollten. Als der erste Termin herannahte lind Saladin das Geld nicht zusammenbrachte, ließ Richard 2500 Gefangene auf eine Wiese vor Akkon führen und niedermetzeln, ohne zu bedenken, da^ in den Händen Saladins auch Tausende von christlichen Gefangenen sich befanden, deren Leben ebenfalls auf dem Spiele stand, wenn der Türke nicht edelmütiger gewesen wäre, als der Christ. Wie znr Strafe über solche Ungeheuerlichkeit riß eine Seuche in Akkon ein, an der 6 Erzbischöfe und Patriarchen, 12 Bischöfe, 40 Grafen, 500 Hochadelige und soviel Pilger starben, daß von 300 000 nur 6000 die Heimat erreicht haben sollen. Darans, daß Saladin noch Zugeständnisse machte, geht hervor, wie tief er in der Not gewesen sein muß, und wie leicht das Morgenland für das Christentum und die Zivilisation hätte gewonnen werden können, wenn der Eigennutz der verschiedenen Mächte und die Rechthaberei nicht größer gewesen wären, als die Glnt einer augenblicklichen Begeisterung. Richard selbst wollte als Pilger verkleidet durch Italien und die Lombardei in sein Land zurückkehren, litt aber Sturm au der Küste von Aquileja und mußte nun durch österreichisches Gebiet reisen. Cr wurde erkannt und von Leopold, den er so tief beleidigt, gefangengenommen. Kaiser Heinrich Vi. verlangte seine Auslieferung und hielt denselben nachher auf Schloß Trifels bei Worms in enger Haft, bis er 1194 gegen Crlegnng eines Lösegeldes von 150 000 Mark losgelassen wurde. Die angebliche Befreiung durch den Minstrel Blondel ist eine romantische.erdichtung. 8 117. Die Kreumge (Fortsetzung). (Die vier letzten Kreuzzüge. 1204—1270.) 328) Von geringem Erfolg war der vierte Kreuzzug, welchen auf Ermahnnng Papst Innocenz' Iii. Baldnin von Flandern mit dem Grafen Bonifaz von Montferrat und der Republik Venedig unternahm. Man kam gar nicht nach Palästina, sondern verlor die Zeit damit, dem griechischen Kaiser Alexius Iv. gegen anfgestandene Griechen selbst beizustehen. Da Alexins indes die von ihm gemachten Versprechungen in der Folge
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