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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 322

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
322 Die mittlere Zeit. Anmerkungen. 1. Unter Gauticr Sansavoir (Walter von Habenichts) eilten viele voraus, welche das Heilige Land gar nicht zu sehen bekamen. Peter von Amiens rückte mit 60 000 nach, ein Priester Gott schalt führte ebenfalls viele an, worunter allein 15 000 Deutsche. Diese Haufen übten namentlich viele Greuel aus au den Juden. Vielleicht waren es im ganzen 300 000, welche in einzelnen Heerhaufen vorauseilten und zu Grunde gingen. Das Hauptheer im ersten Kreuzzug betrug 300 000 Mann, worunter 100 000 schwerbewaffnete Ritter. Im zweiten Krcuzzug waren es etwa eine Million Fußvolk und 140 000 gepanzerte Reiter. Der dritte Kreuzzug wurde vou etwa 600 000 Menschen unternommen. Bon da an erreichten die Heere der Kreuzfahrer nicht mehr diese ungeheure Auzahl. Aber fortwährend gingen starke Haufen unter einzelnen Führern ab, und die Begierde, für das heilige Grab zu streiten, begeisterte sich sogar der Kinderwelt, so daß einmal 30 000 französische und 20 000 deutsche Knaben aufbrachen. Die meisten kamen aus Hunger und Not auf dem Wege nach Italien um. Vou den französischen Knaben giugeu auf Mahnung des Königs von Frankreich viele wieder nach Haufe. Mehrere Tausend aber gerieten in die Hände von Seelenverkäufern oder litten an der afrikanischen Küste Schissbruch und gerieten in die Sklaverei der Mohren. Demungeachtet stimmen alle Geschichtschreiber darin überein, daß den Kreuzzügen keine schwärmerische Idee zu Gruude lag, sondern daß diese Bewegung naturgemäß vor sich gehen mußte, und selbst Schiller sagt: „Sieht mau auf die Ursachen, so ist diese Expedition der Christen nach dem Heiligen Lande ein so ungekünsteltes, ja ein so notwendiges Erzeugnis ihres Jahrhunderts, daß ein ganz Unuuterrichteter, dem mau die geschichtlichen Vordersätze (Prämissen) dieser Begebenheit ausführlich vor Augeu gelegt hätte, von selbst darauf verfallen müßte." 2. Die Kreuzfahrer, welche wieder nach Haufe kamen, brachten manche Luxusartikel mit, namentlich Seidenwaren, Teppiche, Hermeline, welche bald im Abeudlaude selbst bereitet wurden. In Ägypten lernte man durch Schlenßen, Deiche und Dämme der Wassersnot begegnen. Der Gebrauch des Glases zu Fenstern schreibt sich ebenfalls erst aus dieser Zeit her. Besonders waren es feinere Obstarten, wie z. B. die Pflaumen vou Damaskus, die nach Europa gebracht wurden, sowie Wirsing, Blumenkohl, Schalottenzwiebeln, Buchweizen. Kunstgärten kannte man vorher gar nicht. Die Pferderassen wurden durch die eingeführten ausländischen Pferde veredelt. Das Schachspiel wurde ebenfalls ans dem Morgenlande gebracht. Am meisten dürfte zur Verbreitung der Bildung beigetragen haben, daß man sich genötigt sah, die Mittel zu vermehren , um in die Ferne seine Gedanken und seinen Willen mitteilen zu können. § 119. Die Hohenstaufen. Konrad Iii. (1138—1152.) 332) Nachdem Lothar Ii. mit Tod abgegangen war, erhob die hohenstausische Partei ganz ungesetzlich den Herzog Konrad 1138.von Franken zum Könige und überging den Welfen Heinrich
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