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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 379

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 139. Die Dichtkunst. 379 In seiner „Göttlichen Komödie" hat Dante Alighieri (Aligjähri) ein beredtes Zeugnis von der Größe seiner Zeit abgelegt. Petrarca, der dnrch die Anmut seiner Sonette entzückte, hat ans die lyrische Dichtkunst aller Nachbarvölker einen mächtigen Einfluß ausgeübt, während Boccaccio (Bokmscho) der Vater der Novelle genannt werden kann. Anmerkungen. 1. Unter romanischen Sprachen verstehen wir diejenigen, welche sich ans der lateinischen Volkssprache entwickelt haben, also im allgemeinen die italienische, spanische, portugiesische und französische Sprache, insbesondere aber die weniger ausgebildeten Dialekte dieser Hauptspracheu, wie z. B. das Prou en Qtt li f ch e und das Welsch e, wie man es in den Thälern von Engadin und Granbünden sprach, ehe es von der neudeutschen Sprache verdrängt wurde. 2. Es gibt hauptsächlich fünf Sagenkreise, in welchen sich die altdeutschen Heldensagen bewegen: 1. Der frankisch - bn r g n n d i sch e, dessen Gegenstand der Drachenkampf Siegfrieds und die Befreiung Ehriemhildes ist. 2. Die gotische Sage; ihr Held ist Dietrich von B e r n. 3. Die burgun dis ch-gotische Sage, welche das Nibelungenlied umfaßt. 4. Die gotisch-lombardische Sage; ihre vorzüglichsten Heiden sind Hugdietrich und Wolfdietrich. 5. Die nordisch-sächsische, wohin Gndrnn und Orondel gehört. Im Nibelungenliede vereinigen sich alle deutschen Sagenkreise. Auf der Burg Ems in Graubünden wurde eine Handschrift von Bodmer, einem Schweizer, wiedergefunden und 1757 teilweise herausgegeben. Das Buch wurde Friedrich dem Großen zugesandt, welcher zurückschrieb: „Ihr habt eine viel zu vorteilhafte Meinung von diesen Dingen. Meines Bediinkeus sind sie nicht einen Schuß Pulver wert und würde ich sie nicht in meiner Bibliothek dulden, sondern herausschmeißen." Die Gegenwart schätzt das Nibelungenlied als die Krone der deutschen Dichtung. Es ist eine Verschmelzung von über 20 alten Volksliedern. 3. Gegenstand der reinen heiligen Minne und des edlen Minnegesanges ist vor allem die heilige Jungfrau Maria, die Himmelskönigin, und es gebührt nach der Anschauung des Minnesängers dem Frauengeschlechte hauptsächlich deshalb eine so zarte Verehrung, weil Gott eine reine Jnngfran erwählte, um durch sie die Menschen zu erlösen. 4. Heinrich von Veldecke, ein niederländischer Ritter, lebte 1174 am Hof in Kleve. Sein Hauptgedicht ist die En eit (die Geschichte des Aneas). — Hartmann von (der) Aue, ein Dienstmann des schwäbischen Geschlechtes von der Aue, nahm an den Kreuzzügen von 1197 Teil. Sein Hauptgedicht ist: Der arme Heinrich. — Wolfram von Eschenb ach, ein Bayer, lebte am Hofe des Landgrafen Hermann von Thüringen; starb um 1230. Ihm verdanken wir den Par-zival. — Gottfried von Straßburg war weder Ritter, uoch Geistlicher. Er war eilt Zeitgenosse des vorigen und beschenkte uns unter anderm mit Tristan und Isolde. — Walther von der Vogelweide, ein wandernder Ritter und Sänger an verschiedenen Höfen, nahm 1228 ebenfalls das Kreuz auf sich. Er soll im Lorenzgarten des Nenmünsters in Würzbnrg begraben liegen. Er hinter-
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