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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 383

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 140. Die nichtdeutschen Staaten. Das byzantinische Kaiserreich. 383 überhaupt sehr ungünstig wirkte. Als die Kreuzfahrer iu das Morgenland kamen, trafen sie in den Griechen eher Glaubeus-feiude, als daß sie Unterstützung fanden. Zwar suchte Kaiser Johann Vi., aus dem Geschlechte der Paläologen, ans dem Konzil von Ferrara, dein er persönlich beiwohnte, eine im. Wiedervereinigung anzubahnen, was ihm auch gelang. Aber Volk und Geistlichkeit waren dagegen, und als die Hilfe gegen die Türken ans dem Abendlande ausblieb und Koustautiuopel gefallen war, verlor die griechische Kirche auch ihren gemeinschaftlichen Mittelpunkt, von welchem allein eine Versöhnung hätte ausgehen können. Anmerkungen. 1. Dynastien, welche don Leo Iii. bis zum Untergänge Konstantinopels regierten. I. Die Isaurier 714—802 (7 Kaiser und die Kaiserinnen Irene und Theodora, mit welchen die Jsaurier ausstarben). Ii. Der phrygische Regenten stamm 802—867 (3 Kaiser). Iii. Die Makedonier 867—1056 (18 Kaiser, von denen mehrere zu gleicher Zeit regierten, und 2 Kaiserinnen, Zoe und Theodora). Iv. Die Komnenen 1056—1204 (13 Kaiser). V. Das lateinische Kaiserreich 1204—1261 (6 Kaiser, deren erster Balduin von Flandern und deren letzter Balduin von Courteuay war). Vi. Die Paläologen (Altgläubigeu) 1261 — 1453 (5 Kaiser, vou denen 2, Johannes und Manuel, in das Abendland reisten, um Hilfe gegen die Türken zu erbitten, ohne daß sie ihren Zweck erreichten). Die Geschichte der Kaiser seit Konstantin d. Gr. ist ans den Büchern vou über 50 griechischen Schriftstellern bekannt, die gemeiniglich die Byzantiner genannt werden. Zu ihnen gehört anch Anna Komnena, die Tochter des Kaisers Alexius Komnenus (1081), welche die Geschichte ihres Vaters schrieb 2. Jstambnl — eis ten polin, in die Stadt, wie die rings um Koustautiuopel wohnenden Landlente sich auszudrücken pflegen. Im Volksdialekte lauteten diese Worte etwa: Jstimpol. 3. Gott hatte vom Sinai herab zu beit Juden gesprochen: Du sollst dir fein Bildnis machen, noch irgend ein Gleichnis vou dem, was int Himmel oben oder auf der Erde unten, oder was uuter der Erde im Wasser ist. Du sollst sie nicht anbeten, noch ihnen dienen. Dn sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht eitel nennen (2 Mos. 20). Um nun zu verhüten, das; der Warne Iehovah nicht ohne 9t o t genannt werde, verordneten die jüdischen Lehrer, daß derselbe gar nicht ausgesprochen werden solle, nicht einmal in der Synagoge. Der Vorleser mußte überall, wo der Uiante Jehovah vorkam, lesen: Adonai, d. i. der Herr. Ebenso durste gar kein Bild gemacht werden, um aller Gefahr vorzubeugen, daß einem solchen göttliche Ehre erwiesen würde, wie seinerzeit den goldenen Kälbern. Daraus entstand mit der Zeit bei ton Inden ein wahrer Bilderhaß, der auch auf die M oha nt m e d ct it ei' überging, die viele jüdische Auschauuugeu iu ihre Lehre aufgenommen hatten. Das Unglück im griechischen Reiche rührte hauptsächlich daher, daß die Kaiser über kirchliche Angelegenheiten, die sie gar nicht verstanden, Verordnungen erließen, und daß die Beamten zugleich Theologen sein wollten. So er-
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